Virtuelle Heimatsammlungen zu Gast in Schaafheim

Foto: Drei Personen in Heimatstubenausstellung
(v.l.): „Johanna Mauritz-Gerischer, Ansprechpartnerin der Heimatstube Batschsentiwan, Lydia Tosses, Projektleiterin der Kulturstiftung, Daniel Rauschenberger (CDU), Bürgermeister von Schaafheim

Das Leuchtturmprojekt „Virtuelle Heimatsammlungen in Hessen“ wird seit August 2021 von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen durchgeführt. Es knüpft an das bereits seit über einem Jahr erfolgreich in Nordrhein-Westfalen laufende Projekt „Virtuelle Heimatsammlungen in NRW“ an. Das Hessen-Team der Kulturstiftung bilden Lydia Tosses, die das Projekt leitet, und Marc Stengel, der die technische Umsetzung betreut. Im Rahmen dieses Projektes besuchten sie vom 4. bis 6. Oktober die „Heimatstube Batschsentiwan“ im südhessischen Schaafheim. In ganz Hessen ist diese Stube die einzige, die sich mit der Geschichte der vertriebenen Donauschwaben befasst.

Dies war auch Anlass für Lydia Tosses und Marc Stengel, gerade aus dieser besonderen Heimatsammlung rund sechzig ausgewählte Objekte zu digitalisieren, Außen- und Innenaufnahmen sowie 360°-Panorama-Ansichten von der Heimatstube zu machen. Vor Ort wurden sie von Heimatstubentreuer Stefan Müller und der Ansprechpartnerin der „Heimatstube Batschsentiwan“, Johanna Mauritz-Gerischer, begleitet, die ihnen hilfreich mit Rat und Tat zur Seite standen und einige interessante Geschichten zu den aus der südosteuropäischen Region Batschka mitgebrachten Objekten zu berichten wussten.  Die Region Batschka liegt heute auf ungarischem und serbischem Staatsgebiet.

Foto: Heimatstubentreuer Stefan Müller inmitten der Sammlung
Heimatstubentreuer Stefan Müller inmitten der Sammlung

Am 6. Oktober besuchte auch der Schaafheimer Bürgermeister, Daniel Rauschenberger (CDU), die Heimatstube und informierte sich über das Leuchtturmprojekt der Kulturstiftung und die Arbeit der Heimatstube. Er ließ sich einige besondere Exponate im Detail erklären und berichtete von einer persönlichen, bewegenden Begegnung mit einer Dame aus Batschsentiwan, die die Vertreibung selbst erlebt hatte. Die Digitalisierung und Vorstellung der Heimatsammlung im Internet sorgen dafür, dass diese Schicksale nicht vergessen werden.

Das Ergebnis der Virtualisierung wird demnächst unter www.heimatsammlungen.de zu sehen sein, wo bereits viele weitere digitalisierte Heimatsammlungen präsentiert werden. Dort können Ausstellungsobjekte besichtigt werden, sowohl in einer 360°-Rundumansicht als auch als 2D-Fotografie mit dazugehörigen Beschreibungen, Informationen und einem umfangreichen Glossar. Zudem ermöglicht das virtuelle 360°-Panorama der Heimatstube den Eindruck, als stünde man direkt in der Stube. Diese Ansicht lässt sich nach allen Seiten drehen, um den gesamten Raum mit den Objekten zu betrachten.