Biographie

Bernt, Johann Joseph

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Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Gerichtsmediziner
* 14. September 1770 in Leitmeritz/Böhmen
† 27. April 1842 in Wien

Er war praktischer Arzt in Leitmeritz und Bunzlau. 1808 wurde er in Prag Professor; er war der erste Inhaber der neugegründeten Lehrkanzel der Staatsarzneikunde in Prag.

Von 1813 – 1842 wirkte er als Profes­sor der gerichtlichen Medizin an der Universität Wien. Er richtete im Jahre 1818 das „Amphitheater“ im Leichenhaus des Allgemeinen Krankenhauses als praktische Lehranstalt für Gerichtsmedizin ein.

Bekannt wurde Bernt als Vorkämpfer der Kuhpockenschutzimpfung in Böhmen, die sich hier nur langsam durchsetzen konnte, wie auch als Be­gründer und Organisator der Ersten Hilfe. Er veröffentlichte systematische Handbücher der gerichtlichen Arzneikunde und der öffentlichen Gesundheitspflege; außerdem war er Mitherausgeber und Mitredakteur der „Medizinischen Jahrbücher“ in Wien.

Werke: Monographia choreae Sancti Viti 1810. – Beyträge zur gerichtlichen Arzneykunde 1818 – 1823. – Systematisches Handbuch der öffentlichen Gesundheitspflege 1818. – Vorschlag zu einer neuen Hydrostatischen Lungenprobe 1821. – Systematisches Handbuch der gerichtlichen Arzneikunde 1834. – Das Verfahren bey der gerichtlich-medizinischen Ausmittelung … 1826. – Vorlesungen über die Rettungsmittel beim Scheintode … 1837.

Bibl.: NDB, ÖBL, ADB, Hirsch, Pagel, Wurzbach. – Rudolf Hemmerle: Johann Joseph Bernt, Gerichtsmediziner: 225. Geburtstag. In: Mitteilungen des Sudetendeutschen Archivs, H. 120, München 1995, S. 7.