Den in Krakau geborenen deutschen späteren Kardinal und Bischof von Ermland hatte König Sigismund von Polen schon frühzeitig zu seinem Sekretär ernannt. Er leistete der Krone Polens wichtige Dienste, insbesondere bezüglich ihrer Beziehungen zum Vatikan. Er wurde 1549 Bischof von Culm. Im Jahre 1551 erhielt Hosius das Bistum Ermland. Er war ein leidenschaftlicher Gegner der Reformation, was ihn jedoch nicht daran hinderte, freundliche Beziehungen zu dem ihm benachbarten Herzog von Preußen zu unterhalten. Sein besonderes Anliegen war die Unterdrückung der Reformation in Polen. Er wurde 1560 Nuntius in Wien, 1561 Kardinal. Im Jahre 1564 rief er den Jesuitenorden nach Braunsberg und gründete hier 1565 das „Collegium Hosianum", welches bald zum geistigen Zentrum der katholischen Reform in Polen und Litauen wurde, bis in unser Jahrhundert hinein als bischöfliche Akademie bestand und großes Ansehen genossen hat. Seit 1569 weilte Hosius als Vertreter des Königs von Polen in Rom. Sein Briefwechsel mit Herzog Albrecht yon Preußen wurde 1957 von E. M. Wermter herausgegeben.
(1979)
