Biographie

Ottow, Fred

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Schriftsteller
* 15. November 1886 in Dorpat/Estland
† 18. September 1969 in München

Der baltische Schriftsteller Gustav Ferdinand (Fred) Ottow wurde in Dorpat als Sohn eines Arztes geboren. Er besuchte in seiner Vaterstadt das Gymnasium und studierte Jura an der dortigen Universität. Das juristische Staatsexamen legte er (1912) in Kasan ab. Nach einem Referendarjahr am Bezirksgericht in Simferopol auf der Krim wurde er 1913 als Notar an das Evang.-Lutherische Konsistorium nach Riga berufen, wo er während des Ersten Weltkrieges im Dienste des russischen Roten Kreuzes stand. Ottow siedelte 1919 nach Deutschland über und wurde 1920 Chefredakteur der „Greifswalder Zeitung“, die er bis 1928 geleitet hat. Er wurde 1928 nach München als Chefredakteur der „München-Augsburger Abendzeitung“ berufen, die im Jahre 1934 vom Propagandaministerium liquidiert wurde. Nachdem Ottow vorübergehend Lektor des Berliner Scherl-Verlages mit dem Sitz in München gewesen war, wurde er 1937 Redakteur der Wochenschriften „Propyläen“ und „Bayrische Heimat“ des Münchner Zeitungsverlages und war ab 1941 zugleich Feuilleton-Redakteur der „Münchner Zeitung“. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er als freier Schriftsteller und Übersetzer in München. Er schrieb u. a. „Der Gast am Ofen“ (1943), den Roman „Die Brautfahrt nach Petersburg“ (1943), eine Biographie Karls XII. von Schweden unter dem Titel „Der besessene König“ und übersetzte aus dem Russischen Werke von Dostojewski, Gogol, Lesskow, Puschkin, Tolstoi u. a. Als Übersetzer aus dem Estnischen hat er Werke der estnischen Literatur weiten Kreisen zugänglich gemacht.

(1979)