Biographie

Spiro, Eugen

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Maler
* 18. April 1874 in Breslau
† 26. September 1972 in New York

Der als Sohn eines jüdischen Kantors in Breslau geborene Maler Eugen Spiro studierte als Schüler von Albrecht Bräuer von 1892-1894 an der Breslauer Akademie, von 1895-1897 als Meisterschüler von Franz von Stuck in München. Nachdem er ein Jahr lang in Italien geweilt – Spenden aus Schlesien hatten ihm den dortigen Aufenthalt ermöglicht – und sich von 1899-1900 erneut in Breslau aufgehalten hatte, ging er 1904 für zwei Jahre nach Berlin, um sich anschließend bis 1914 in Paris aufzuhalten, wo er im gesellschaftlichen und künstlerischen Leben, u. a. als Professor an der Académie Moderne und Mitbegründer des Salon d’Automne, eine hervorragende Stellung einnahm. Zahlreiche Ehrenämter hatte er auch in Berlin inne. Er war Lehrer an der Berliner Staatlichen Kunstschule, gehörte von 1915-1933 dem Vorstand der Berliner Secession an und war seit 1924 Präsident der Vereinigten Künstlerverbände. Mehrere Reisen führten ihn nach Italien. Im Jahre 1935 emigrierte er nach Paris, wo er Porträtaufträge erhielt und Präsident der von ihm mitbegründeten Vereinigung emigrierter Künstler „Union des Artistes Libres“ (1936) war. Spiro floh 1941 nach New York, war von 1948-1952 Lehrer an der Wayman-Adams-School und porträtierte prominente Schriftsteller, Bühnenkünstler und Musiker. Eine gezeichnete Musikgeschichte der ersten Jahrzehnte des XX. Jahrhunderts ist seine Folge von 56 Lithographien, mit Dirigenten, Sängern und Instrumentalisten. Spiro hat auch seine erste Frau, die Schauspielerin Tilla Durieux, porträtiert.

Lit.: Jüdische Maler im Berlin der Jahrhundertwende (Rhein. Landesmuseum Bonn 1976, Katalog).