Biographie

Splieth, Heinrich

Herkunft: Westpreußen
Beruf: Bildhauer
* 18. Februar 1877 in Elbing/Westpr.
† 18. März 1929 in Berlin

Als Sohn des bedeutenden Holzschnitzers und Kunsthandwerkers Heinrich Josef Splieth in Elbing geboren, schloss der Bildhauer Heinrich Splieth seine Ausbildung an der Berliner Kunstakademie ab. Der Gewinn des renommierten Raussendorf-Preises der Akademie (1908 für das Werk Kreuzabnahme) sowie ein Stipendium des Ermländischen Domkapitels ermöglichte ihm einen gut zweijährigen Studien-Aufenthalt in Rom.

Er ist der Schöpfer von zahlreichen Porträtbüsten, Reliefs, Tierplastiken, Brunnenanlagen und anderen Monumentalwerken. Von Heinrich Splieth stammen die ersten Kunstobjekte für des Kaisers Majolika-Manufaktur in Cadinen, für die er viele Jahre tätig war. Auf Bestellung der Kronprinzessin schuf er aus Cadiner Majolika die Anbetung der Hirten für den Altar der Christuskirche in Danzig-Langfuhr (verschollen, jedoch befindet sich eine Kopie im Ostpreußischen Landesmuseum zu Lüneburg, das einige kleinere Werke von ihm besitzt).

Er gehörte zu den erfolgreichsten Künstlern seiner Zeit. Mehr als ein halbes Hundert an Tierplastiken und Preisplaketten hat er für das preußische Landwirtschaftsministerium ausgeführt.

Splieth blieb mit seiner Heimatstadt Elbing stets eng verbunden; die Kreuzabnahme in der Nikolaikirche Elbing, ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (im Krieg zerstört) gilt als sein bedeutendstes Werk. Er schuf ferner u. a. das Sinnende Mädchen (Nationalgalerie Berlin), das Mommsen-Denkmal in Garding (diese Büste wurde im Jahr 2000 gestohlen), das Reiterstandbild Wilhelms I. (im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen) und den Ellinger Brunnen in Wriezen, die Ermländerin für das Braunsberger Museum (verschollen).

Eine Lungenverletzung aus dem Krieg, später mit TBC infiziert, führte zu seinem frühen Tod. Seine letzte Arbeit war sein eigenes Grabmal – De profundis – in Iserlohn.

Vom Elbinger Splieth-Museum ist – außer einigen Abbildungen – nichts erhalten geblieben. Der Krieg hat alles zerstört.

Peter Splieth (2015)