Biographie

Loewe, Carl

Beruf: Komponist
* 30. November 1796 in Löbejün, Halle/Saale
† 20. April 1869 in Kiel

Der Komponist der Frühromantik und Schöpfer des neuen deutschen Balladenstils trat mit 24 Jahren in den Dienst der Stadt Stettin und wirkte dort 46 Jahre lang,, so daß er sich ganz als Pommer fühlte. Vom Kantor stieg er auf zum Organisten der Jakobikirche, Gymnasialmusiklehrer und städtischen Musikdirektor. In seinen von ihm selbst als Konzertsänger meisterhaft vorgetragenen Balladen gab er der episch-dramatischen Liedgattung die gültige Form, in der durch bestimmte festgehaltene Motive dramatische Charakteristik zum Ausdruck kommt; treffend erfaßte Hauptthemen, die in freier Umbildung alle Stimmungen und Wendungen der Dichtung wiedergeben, stellen die innere Einheit her. Die Methodik ist von volkstümlicher Schlagkraft, die Harmonik oft von romantischer Hal­tung. Loewes Kompositionen umfassen Oratorien, Opern, Klavier- und Kammermusikwerke, vor allem aber etwa 400 Balladen. Zu ihren bekanntesten zählen „Tom der Reimer“, „Heinrich der Vogler“, „Prinz Eugen“, „Der Nöck“, „Edward“, „Der Erlkönig“, „Der Zauberlehrling“; dazu Gesänge, deren bekanntester „Die Uhr“ ist. Loewe starb in Kiel. Sein Herz wurde auf seinen Wunsch in der Stettiner Jakobikirche in einen Pfeiler neben der Orgel eingemauert, die er jahrzehntelang gespielt hatte.

(1969)