Biographie

Laun, Rudolf von

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Völkerrechtler, Rechtsphilosoph
* 1. Januar 1882 in Prag
† 20. Januar 1975 in Ahrensburg/Holstein

1911 wurde Rudolf Laun Professor an der Universität Wien. Der Sprach- und Völkerrechtler befaßte sich besonders mit dem Minderheiten- und Sprachenrecht. Bald wurde er ins Ministerratspräsidium und in das Staatsamt des Äußeren berufen. 1919 gehörte er der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen in St. Germain an. Die Ham­burger Universität berief ihn auf ihren Lehrstuhl für Völkerrecht und Rechtsphilosophie. Der Protest seiner Hörer ver­hinderte 1933 seine Entlassung, doch durfte er fortan keine Vorlesungen über Staatsrecht mehr halten. Nach 1945 setzte er sich vor allem für das Heimatrecht der Vertriebenen ein. 1949 wurde er zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichtshofes in Bremen berufen. Er veröffentlichte zahlreiche Schrif­ten. Dreimal wurde ihm eine Festschrift gewidmet. Die freie Hansestadt Hamburg verlieh ihm 1957 die Medaille für Wissenschaft und Kunst; 1961 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 1962 erhielt er den Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmann­schaft.

(1972)