Biographie

Daczko, Karl

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Herkunft: Westpreußen
Beruf: Politiker
* 28. April 1860 in Angerburg
† 18. Januar 1928 in Konitz/Westpr.

Karl Daczko, der aus Angerburg stammte, war seit 1907 Schulrat in Tuchel. Im Ersten Weltkrieg wurde er nach der Besetzung Polens durch die Deutschen von der Okkupationsverwaltung mit der Organisation und Beaufsichtigung des Warschauer Schulwesens betraut. Nach Kriegsende kehrte er nicht in preußische Dienste zurück, sondern ging wieder nach Tuchel. Hier widmete er sich, ohne amtliche Stellung ausschließlich dem Wohl seiner Landsleute. 1920 wurde Daczko für den Wahlkreis 30 (Graudenz – Schwetz – Tuchel – Zempelburg – Konitz) in den verfassungsgebenden Sejm und im November 1922 in den ersten gesetzgebenden Sejm entsandt. Wenige Tage vor seinem Tode wurde er wieder seitens des deutschen Hauptausschusses für den Bezirk als Spitzenkandidat aufgestellt. In der deutschen Fraktion war Daczko Sachverständiger in Schulfragen und Berichterstatter für evangelische Kirchenangelegenheiten. Er war Mitglied der evangelischen Landessynode, setzte sich aber auch für das Erziehungswesen der katholischen Deutschen, z.B. der in seinem Wahlkreis ansässigen Koschneider, ein.

Er trat unermüdlich schriftlich und in mündlichen Verhandlungen für die geistigen Belange der Deutschen ein. Sein Tod war für die deutsche Minderheit in Pommerellen ein ungemein schwerer Verlust, da ihn niemand auf seinem Spezialgebiet ersetzen konnte.

Bibl.: Altpreußische Biographie, Band I.(1978)