PM: Krieg, Flucht und Vertreibung haben keinen Platz in Europa

Mit Bestürzung müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass in Europa wieder Machtinteressen mit kriegerischen Mitteln durchzusetzen versucht wird. Die deutschen Heimatvertriebenen haben, die  Schrecken des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung leidvoll in Erinnerung, mit ihrer seit Jahrzehnten betriebenen Politik der Verständigung und des Ausgleiches dazu beigetragen, ein geeintes friedliches Europa auf der Basis von Partnerschaft freier Völker aufzubauen. Der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen liegt in diesem Rahmen auch das Anliegen der deutschen Minderheiten in Europa besonders am Herzen, die nunmehr in der Ukraine wieder leidvoll betroffen sind.

Die Kulturstiftung fühlt sich in Übereinstimmung mit der Erklärung des Bundes der Vertrieben (BdV) mit allen Menschen verbunden, die durch den Krieg in der Ukraine betroffen sind und wird nach Kräften das ihr Mögliche an Hilfe für diese Menschen leisten.

77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, dem auch im Anschluss noch weiteres unermessliches Leid an Flucht und Vertreibung folgte, schien es unvorstellbar, dass sich in Europa derartige Ereignisse wiederholen könnten. Krieg, Flucht und Vertreibung dürfen im Geiste der Charta der deutschen Heimatvertriebenen von 1950 keinen Platz in Europa haben.

Besonderer Dank gilt der Bundesregierung für ihre Entscheidung im Sinne eines Härtefallverfahrens die Aufnahme deutscher Spätaussiedler aus den Kriegs- und Krisengebieten zu erleichtern. Noch heute leben rund 33 000 ethnische Deutsche auf dem Gebiet der Ukraine.

Dank auch der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), mit der die Kulturstiftung in Freundschaft und Zusammenarbeit eng verbunden ist, für deren großartige Aktion: Mitgliedsorganisationen in Rumänien, der Slowakei und Polen haben sich bereit erklärt, Angehörige der deutschen Minderheit, die keine eigenen Transportmöglichkeiten haben, bei der Weiterreise zum Aufnahmelager Friedland zu unterstützen.

Der Bund der Vertriebenen hat die Spendenaktion „Nothilfe für Deutsche aus der Ukraine“ gestartet, die hilfsbedürftige Landsleute aus der Ukraine und ihre Familien auf der Flucht unterstützt. Die Umsetzung erfolgt mit den Organisationen der deutschen Minderheit in der Ukraine, in Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien sowie der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.

Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen ruft zur Solidarität mit den Flüchtlingen aus der Ukraine und den Menschen vor Ort auf. Sie schließt sich dem Spendenaufruf des Bundes der Vertriebenen „Nothilfe für Deutsche aus der Ukraine“ sowie all den Spendenaufrufen, die von den großen Sozialverbänden Deutschlands eingerichtet worden sind, an.

 

 

  • Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

 

 

Die Pressemitteilung als pdf:
2022-02-28-KS-05-Ukraine-Hilfe