3. Internationale Fachtagung Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten einer Medaille in Stuttgart

3. Internationale Begegnungstagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN)

Zur Eröffnung der Tagung empfing der Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV), Raimund Haser (rechts vorne), die rund 50 Teilnehmer im Landtag von Baden-Württemberg.

Vom 31. August bis 2. September trafen sich Vertreter der Landsmannschaften, der Vertriebenenverbände und Organisationen der Spätaussiedler mit Vertretern deutscher Minderheiten aus Mittel- und Osteuropa sowie den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zur 3. Internationalen Begegnungstagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Stuttgart.

Das bewährte Format dieser dreitägigen Konferenz mit dem Titel „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten einer Medaille“, die in dieser Form erstmalig 2020 stattfand, wurde auch 2022 in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) fortgesetzt, um eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Landsmannschaften und Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit und den deutschen Minderheiten zu vertiefen.

Empfang im Landtag

Zur Eröffnung der Tagung empfing der Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV), Raimund Haser, die rund 50 Teilnehmer im Landtag von Baden-Württemberg in der Nähe des Stuttgarter Schlosses, vor dem im Jahr 1950 die „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ verkündet worden war. Nach einer Führung durch das Landtagsgebäude begrüßte Haser die Teilnehmer im Plenarsaal. Kurze Grußworte sprachen auch Reinfried Vogler, Ehrenpräsident der Kulturstiftung, und der Sprecher der AGDM Bernard Gaida.

Podiumsdiskussion: (v.l.) Raimund Haser MdL, Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen und Vorsitzender Haus der Donauschwaben e.V., Klaus Hofmann, stv. Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien, Olivia Schubert, Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Eugen Bolgert, Vorsitzender der Stiftung „Vereinigung der Deutschen in Kasachstan Wiedergeburt“, Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten innerhalb der FUEN, Hartmut Koschyk, Ratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten a.D.

„Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – zwei Seiten einer Medaille“

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Geschäftsführer der Kulturstiftung Thomas Konhäuser zu Beginn des zweiten Konferenztages, führten Raimund Haser, Reinfried Vogler und Bernard Gaida in die Tagungsthematik ein. Alle drei Redner betonten, dass das Thema Flucht und Vertreibung angesichts des Ukraine-Krieges und derzeit 100 Millionen Flüchtlingen weltweit aktueller sei denn je.

Als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten wies Bernard Gaida zudem auf die derzeitige Diskriminierung der deutschen Minderheit in Polen hin, die aufgrund der Kürzung der Mittel für den muttersprachlichen Unterricht benachteiligt werde.

Die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – zwei Seiten einer Medaille“ wurde von Hartmut Koschyk, Ratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und Bundesbeauftragter a.D., moderiert. In seinem Impulsvortrag gab Koschyk u.a. einen Überblick über die Bedeutung der Arbeit der deutschen Minderheiten als Brückenbauer in Europa und machte in seinen Ausführungen deutlich, dass die Kulturpolitik der Vertriebenen immer auch einen verständigungspolitischen Charakter habe.

Eugen Bolgert, Vorsitzender der Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, und Olivia Schubert von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, berichteten über die Situation der deutschen Minderheit in ihren Ländern. Bernard Gaida, Sprecher der AGDM, betonte die Bedeutung der Religion für die Identität von Minderheiten. Raimund Haser, dessen Familie während des Zweiten Weltkriegs aus Jugoslawien nach Deutschland geflohen ist, wies auf ein besonderes Merkmal der Donauschwaben unter den Heimatvertriebenen hin, die als Deutsche nach ihrer Auswanderung immer Fremde in der Fremde gewesen seien. Es sei ihnen gut gelungen, sich in ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu integrieren.

Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien, betonte, dass der Kontakt zu den Heimatverbliebenen, zur deutschen Minderheit in Polen, immer ein wichtiger Teil der Kulturarbeit der Landsmannschaft gewesen sei. „Ohne die Heimatverbliebenen wären wir unvollständig“, so Rauhut.

Klaus Hofmann, stellvertretender Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, führte aus, dass die Sudetendeutschen verstärkt eine digitale Vernetzung über das Internet anstrebten. Er verwies dabei auf das Portal „Sudeten.net“, das an Pfingsten dieses Jahres gestartet sei.

Podiumsdiskussion zur Ukraine: (v.l) Johann Thiessen, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Wolodymyr Leysle, Vorsitzender des Präsidiums des Rates der Deutschen der Ukraine, Edwin Warketin, Bundeskulturreferent (Kulturreferat für Russlanddeutsche, Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte), Hartmut Koschyk, Ratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten a.D., Lene Dej, Korrespondentin der Abteilung für nationale Minderheiten des ukrainischen Fernsehens im Studio Uschgorod (Moderation); Online zugeschaltet: Olga Martens, stv. Vorsitzende des Internationalen Verbandes deutscher Kultur, Julia Tayps, Abgeordnete des Stadtrats von Munkatsch/Mukatschewo, Leiterin der Deutschen Jugend in Transkarpatien und Mitglied des Rates der Deutschen der Ukraine

Aktuelle Lage der deutschen Minderheit in der Ukraine

Der zweite Themenblock war der aktuellen Lage der deutschen Minderheit in der Ukraine gewidmet. Es wurde diskutiert, inwieweit Kulturarbeit in der Kriegszeit vor Ort möglich ist und welche Spielräume es in der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit gibt.

In einer Videogrußbotschaft dankte der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko für die Solidarität und Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. Die Besatzerarmee ruiniere das Erbe mehrerer ethnischer Kulturen, die in der Ukraine ihre Heimat gefunden haben. Darunter auch das Erbe der Deutschen in der Ukraine. Einen schweren Schlag erlitten das Deutsche Haus in Mariupol, das Anwesen von Leopold König in Trostjanez, das Naturschutzgebiet „Askania Nowa“ im Gebiet Cherson, das den Namen Falz-Fein trägt, deutsche Kolonien am Schwarzen und am Asowschen Meer sowie viele weitere wichtige Stätten, die die Ukraine und Deutschland durch eine gemeinsame Geschichte verbinden. Deshalb sei die Frage der kulturellen Zusammenarbeit heute wie nie zuvor aktuell. Für die Ukraine und für die deutsche Gemeinschaft in der Ukraine sei die Unterstützung aus Deutschland wichtig. Wichtig sei insbesondere eine aktivere Unterstützung von Kulturprojekten, Pflege der Sprache und des kulturellen Erbes, Evakuierung und Digitalisierung von Archiven sowie die Sanierung von Denkmälern.

In ihrem Impulsvortrag berichtete Lene Dej, Korrespondentin der Abteilung für nationale Minderheiten des ukrainischen Fernsehens im Studio Uschgorod, über den Kriegsalltag in Uschgorod/Transkarpatien. Die Region ist derzeitig Zufluchtsort von hunderttausenden Kriegsflüchtlingen aus der ganzen Ukraine. Sie betonte wie wichtig es sei, trotz des vielfachen Leids das Leben so normal wie möglich weiterzuführen.

Als Teilnehmer der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Aktuelle Lage der deutschen Minderheit in der Ukraine. Ist Kulturarbeit in der Kriegszeit vor Ort möglich und welche Spielräume gibt es in der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit?“ war eigens Wolodymyr Leysle, Vorsitzender des Präsidiums des Rates der Deutschen der Ukraine, angereist, der über die Situation der deutschen Minderheit, insbesondere in den von Russland besetzten Gebieten berichtete. Johann Thiessen, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, machte unmissverständlich klar, dass die Landsmannschaft auf der Seite der Ukraine stehe. Edwin Warkentin, Bundeskulturreferent der Russlanddeutschen beim Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte, sagte, dass es trotz des Krieges wichtig sei, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und kulturelle Projekte in der Ukraine fortzusetzen.

Dem schloss sich auch Hartmut Koschyk an, der über die Hilfe der Stiftung Verbundenheit für die Ukraine und die Aktion „Humanitäre Brücke Oberfranken – Transkarpatien“ berichtete, die von ihm initiiert wurde. Zwischen beiden Gebieten bestehe eine historische Verbindung durch die sogenannten „Schönborn-Franken“, die einst aus Franken in das Gebiet der heutigen Ukraine auswanderten. Darüber hinaus, so Koschyk, leben in Transkarpatien viele Angehörige der deutschen Minderheit, so dass die Stiftung Verbundenheit beim Aufbau der „Humanitären Brücke“ auf bereits bestehende lokale Kontakte zurückgreifen konnte. Er unterstütze den Ankauf des Deutschen Hauses in

Uschgorod, wo auch eine Ausstellung über die Schönborn-Franken eingerichtet werden soll.

Online zugeschaltet waren aus Russland Olga Martens, stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes deutscher Kultur, und Julia Tayps, Leiterin der Deutschen Jugend in Transkarpatien.

Podiumsdiskussion zum Denkmalschutz: (v.l.) Dr. Ondrej Pöss, Vorsitzender des Karpatendeutschen Vereins, Slowakei, Christoph Martin Labaj, Kulturreferent der Landsmannschaft der Oberschlesier, Winfried Ziegler, Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, Rumänien, Dagmar Seck, Bundeskulturreferentin des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Martin Lippa, stv. Vorsitzender des VdG und Geschäftsführer des Eichendorff Kultur- und Begegnungszentrums Lubowitz, Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten innerhalb der FUEN sowie (online zugeschaltet) Christopher Schmidt-Münzberg, Vorsitzender des Vereins zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur

Kulturzusammenarbeit anhand von Denkmalschutz

Die dritte Podiumsdiskussion, die von Bernard Gaida moderiert wurde, widmete sich der Bedeutung des Denkmalschutzes für die grenzüberschreitende Kulturzusammenarbeit. Eine Einführung in das Thema gab Christopher Schmidt-Münzberg, Vorsitzender des Vereins zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur, der auf die Unterschiede zwischen Deutschland und Polen beim Denkmalschutz hinwies. Zugleich erläuterte er die Schwierigkeiten für die polnischen Denkmalschützer, die Masse der Objekte, etwa im Hirschberger Tal in Niederschlesien, zu verwalten.

Martin Lippa, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) und Vorstandsvorsitzender des Eichendorff- Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz, berichtete über die Schlossruine Lubowitz, die im Besitz der deutschen Minderheit sei. Ziel sei es, die Ruine zu sanieren und eine internationale Eichendorff-Kunstakademie aufzubauen, die nicht nur Angehörigen der deutschen Minderheit in Polen und den Anrainerstaaten, sondern auch der Mehrheitsbevölkerung zur Verfügung steht.

Winfried Ziegler, Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, sprach über die Wehr- und Kirchenburgen in Siebenbürgen. Positiv sei festzustellen, dass es in Rumänien keine Diskriminierung der deutschen Minderheit hinsichtlich der Bewahrung dieser wichtigen Kulturgüter gebe.

Dagmar Seck, Bundeskulturreferentin des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, erklärte, dass es vonseiten der ausgewanderten Siebenbürger Sachsen vor allem deren Zusammenschlüsse nach den jeweiligen Heimatorten seien, die sich für den Erhalt der baulichen Zeugnisse in Siebenbürgen einsetzten.

Christoph Martin Labaj, Kulturreferent der Landsmannschaft der Oberschlesier, erklärte, dass er sich bei der Kulturzusammenarbeit in erster Linie um die Öffentlichkeitsarbeit für bestimmte Projekte und die Beantragung öffentlicher Fördermittel kümmere. Abschließend berichtete Dr. Ondrej Pöss, Vorsitzender des Karpatendeutschen Vereins, dass es in der Slowakei 13 Minderheiten gebe, von denen acht über ein eigenes Museum verfügen.

Podiumsdiskussion zur Rolle der Jugend: (Ausschnitt, v.l.) Daniel Gora, Landsmannschaft der Oberschlesier, Monika Mikołajczyk Bund der Jugend der Deutschen Minderheit in Polen (BJDM), Klaus Weber, Banater Jugend- und Trachtengruppen, Dr. Andreas Borm, Landsmannschaft Ostpreußen, Tobias Schulz, Junges Schlesien

Die Rolle der Jugend zur Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes

Beim letzten Themenblock der Begegnungstagung stand die Rolle der Jugend zur Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes im Mittelpunkt. Den einleitenden Impulsvortrag hielt Thomas Konhäuser, Geschäftsführer der Kulturstiftung. Seine Ausführungen standen unter der Überschrift „Zukunft kann es ohne Jugend nicht geben“. Konhäuser berichtete in diesem Zusammenhang über das „Junge Netzwerk Zukunft“, das Ende 2020 auf Initiative der Kulturstiftung entstanden ist.

Mitglieder des Netzwerks seien Vertreterinnen und Vertreter von Jugendorganisationen der Landmannschaften, die teilweise eigenständig als eingetragener Verein arbeiten, wie die Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Jugend-LmDR e. V.). Darüber hinaus gebe es weitere Jugend- und Studentenringe, Jugendverbände und Interessengemeinschaften, die das deutsche kulturelle Erbe verbindet. In den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion gebe es zumeist Jugendorganisationen, die bei den Verbänden der dort lebenden deutschen Minderheiten angesiedelt seien, so Konhäuser.

Als überregionale Kultureinrichtung aller nach §96 tätigen Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit habe sich die Kulturstiftung das Ziel gesetzt, eine sowohl landsmannschaftlich als auch grenzüberschreitende Plattform der Vermittlung, der Vernetzung und des gegenseitigen Austausches der Jugendorganisationen aufzubauen, um eine zukunftsweisende Zusammenarbeit der Jugendorganisationen zu befördern.

So waren auch die Teilnehmer der folgenden Podiumsdiskussion, die von Vitalij Brodhauer, Referent der Kulturstiftung für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, moderiert wurde, Mitglieder des „Jungen Netzwerks Zukunft“. Diskutanten waren Peter Harder (Bund Junges Ostpreußen), Daniel Gora (Landsmannschaft der Oberschlesier), Klaus Weber (Deutsche Banater Jugend- und Trachtengruppen), Alina Rudi (Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Jugend-LmDR e. V.), Monika Mikołajczyk (Bund der Jugend der Deutschen Minderheit in Polen, BJDM), Dr. Andreas Borm (Landsmannschaft Ostpreußen) und Tobias Schulz (Junges Schlesien).

Online zugeschaltet waren Patrick Lompart (Karpatendeutsche Jugend in der Slowakei und AGDM-Jugendkoordinator), Kristina Liebricht (Verband der deutschen Jugend Kasachstans), Karl Radoczy (Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher), Andrea Rost (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien e. V.) und Pompilia Szellner (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien e. V.).

Die sehr engagierte und rege Diskussion machte deutlich, dass es zwar bei allen Verbänden Nachwuchsschwierigkeiten gebe, dass aber gerade solche Formate wie das „Junge Netzwerk Zukunft“ dazu beitragen können, den gegenseitigen Austausch grenzüberschreitend zu befördern und dadurch auch neue Mitglieder für die Arbeit der Vertriebenenverbände und deren Jugendorganisationen zu gewinnen und zu begeistern.

Wichtig sei es auch, neue Strategien für die Mitgliederwerbung zu entwickeln. Viele Konzepte seien veraltet. Klar wurde, dass vor allem die Vernetzung über das Internet und die modernen sozialen Medien eine zentrale Rolle bei der Gewinnung neuer Mitglieder spielen.

Ein wesentlicher Punkt sei es, gerade junge Familien anzusprechen und jungen Menschen ein Heimatgefühl und Gefühl des Willkommenseins zu vermitteln – auch jenen, die familiär keinen Vertreibungshintergrund hätten.

Fazit

Zum Abschluss der internationalen Tagung zogen der Ehrenpräsident der Kulturstiftung Reinfried Vogler, Geschäftsführer Thomas Konhäuser und Bernard Gaida als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten ein überaus positives Fazit der dreitägigen Veranstaltung. Auch sprachen sie allen Tagungsteilnehmern, Referenten und Diskutanten einen herzlichen Dank aus.

„Insgesamt setzte die Fachtagung erneut Impulse, die kulturelle grenzüberschreitende Zusammenarbeit der ,Heimatvertriebenen‘ und der ,Heimatverbliebenen‘ zu stärken und damit einhergehend auch das Bewusstsein um das deutsche kulturelle Erbe im Osten Europas im Einklang mit dem Kulturparagraphen 96 BVFG und im Einklang mit dem europäischen Integrationsgedanken in der öffentlichen Wahrnehmung  nachhaltig zu befördern“, so Thomas Konhäuser abschließend.

Weiterführende Informationen zur Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten finden Sie hier.