Biographie

Schmidt, Alexander

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Physiologe
* 15. Mai 1831 in Insel Moon/Estland
† 10. April 1894 in Dorpat/Estland

Der musikalisch hochbegabte Sohn eines Gastwirts reüssierte schon in jungen Jahren als Dirigent von Weltruf und sehr bald auch als Komponist. In der NS-Zeit in Deutschland aus rassistischen Gründen – Hans-Joachim Moser in „Geschichte der deutschen Musik“: „Den können wir missen“ – abgelehnt, lebten seine Kompositionen um so erfolgreicher in den Konzertsälen des Auslandes fort und sind seit Kriegsende auch aus den Konzertprogrammen des deutschen Kulturraumes nicht mehr wegzudenken. Mit 25 Jahren wurde Mahler Opernkapellmeister in Leipzig, mit 28 Operndirektor in Budapest, danach in Hamburg, Wien und New York sowie dort Leiter des Philharmonischen Orchesters. Die letzten Lebensjahre verbrachte er, von Krankheiten geplagt, in Wien. Als Komponist begann er mit Vertonungen deutscher Lyrik, so Rückerts „Kindertotenliedern“, Gedichten aus des „Knaben Wunderhorn“, Lieder eines fahrenden Gesellen. Lyrisch beseelt ist auch sein symphonisch gehaltenes „Lied von der Erde“ in Anlehnung an die klassische Dichtung des Chinesen Li-tai-pe. Es folgten 9 Symphonien in der Zeit von 1891 bis 1910. Heute gilt Mahler als einer der bedeutendsten Vertreter der musikalischen Spätromantik neben Richard Strauss, Pfitzner und Regner und als Wegbereiter der klassischen atonalen Moderne.

Bibl.: R. Specht: Gustav Mahler, 1925. Bruno Walter: Gustav Mahler, 1936, engl. New York. Erinnerungen seiner Gattin Alma Mahler, Amsterdam 1940, Wien 1949.