Kulturstiftung digitalisiert „Heimatstube Rothmühl“ in Oestrich-Winkel

Die Heimatstube Rothmühl ist im Ober- und Dachgeschoss des ehemaligen Rathauses von Hallgarten, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel, untergebracht

Das Hessen-Team des Leuchtturmprojekts „Virtuelle Heimatsammlungen“ der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen war Mitte April im westhessischen Oestrich-Winkel im Rheingau zu Gast. Hier befinden sich im Ober- und Dachgeschoss des ehemaligen Rathauses im Oestrich-Winkeler Stadtteil Hallgarten eine Heimatstube und ein Archiv. Träger ist der Heimatkundeverein Rothmühl e.V., der 1973 gegründet wurde. Seit 1972 ist Hallgarten Patengemeinde der Marktgemeinde Rothmühl (tschech. Radiměř) und alljährlich finden hier auch die Rothmühler Heimattage statt.

Blick in den Ausstellungsraum der Heimatstube Rothmühl im Obergeschoss des ehemaligen Rathauses

Zum Sammlungsbestand gehören Kulturgüter aus Rothmühl und Umgebung, darunter historische Vereinsfahnen, Trachten, Haushaltsgegenstände sowie mehrere besonders reizvolle Marionetten nebst Theaterkulissen. Besonders reichhaltig ist das Archiv, in dem sich mehr als 4000 Originaldokumente und -urkunden, Chroniken und andere handgeschriebene Bücher befinden. Bild- und Videoarchiv informieren über das historische und gegenwärtige Rothmühl. Tonträger dokumentieren die Rothmühler Mundart.

Gabriele Jandl-Schneider, Vorsitzende des Heimatkundevereins Rothmühl e.V. und Heimatstubenbetreuerin der Heimatstube Rothmühl in Oestrich-Winkel inmitten einiger Exponate

Für das Projekt „Virtuelle Heimatsammlungen“ digitalisierte das Team der Kulturstiftung im historischen Rathaus ausgewählte Exponate der Vertriebenensammlung für die Projektwebseite www.heimatsammlungen.de. Zudem wurden die Räumlichkeiten für eine 360°-Ansicht abgelichtet und die digitalisierten Ausstellungsstücke für ihren virtuellen Auftritt im Internet vorbereitet. Auf der Projektseite wird die Heimatsammlung mit ihren Digitalisaten schon bald in ihren kulturellen Kontext eingebettet und mit vielen Zusatzinformationen versehen zu sehen sein.

Das Leuchtturmprojekt „Virtuelle Heimatsammlungen in Hessen“ der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen wird finanziell durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport gefördert und dient der Erhaltung des deutschen kulturellen Erbes aus dem östlichen Europa. Es knüpft an das erfolgreich in Nordrhein-Westfalen gelaufene Projekt „Virtuelle Heimatsammlungen NRW“.

Fotos (© Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen):