Ostdeutscher Markttag ist lebendiger Erinnerungsort für die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen in die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft

Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall, Birgit Aldenhoff (Kulturstiftung), der Geschäftsführer der Kulturstiftung Thomas Konhäuser, Bezirksbürgermeister Christoph Jansen und der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien, Stephan Rauhut

Am 19. September 2021, dem Tag der Heimat, fand der traditionelle „Ostdeutsche Markttag“ statt, der seit sieben Jahrzehnten alljährlich auf dem Marktplatz in Bonn ausgerichtet wird. Der Markttag wird ehrenamtlich von deutschen Vertriebenen, Aussiedlern und deren Nachkommen organisiert und ist weit über die Grenzen Bonns hinaus von großer Bedeutung.

Stephan Rauhut, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien, eröffnete den Markttag nach einem ökumenischen Gottesdienst mit einer Ansprache. Dabei drückte er sein Unverständnis über den Versuch eines Verbots der Veranstaltung durch die regierende Koalition im Stadtbezirk Bonn aus und wies darauf hin, dass Veranstaltungen wie der Markttag aktive Kulturpflege sind und zur Integration und zur Völkerverständigung beitragen.

Zahlreiche Teilnehmer und Gäste besuchten den Ostdeutschen Markttag, um sich an Informationsständen über Kultur, Geschichte und Lebensart der Gebiete Ostdeutschlands in den Grenzen von 1937, des Sudetenlandes und über die Siedlungsgebiete von Deutschen im östlichen Europa zu informieren.

Mit einem eigenen Stand war erneut auch die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen vertreten, um über ihre wissenschaftliche Arbeit und Beratungsangebote in den Bereichen Heimatsammlungen, Öffentlichkeitsarbeit, finanzielle Förderungen und grenzüberschreitende Zusammenarbeit Auskunft zu geben.

Thomas Konhäuser, Geschäftsführer der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen: „Der Ostdeutsche Markttag ist zu einer festen Tradition geworden, die aus Bonn und dem ganzen Rheinland nicht mehr wegzudenken ist. Er ist weit mehr als eine Traditionsveranstaltung der deutschen Heimatvertriebenen, Umsiedler und Spätaussiedler sowie deren Nachkommen. Die erfolgreiche Aufnahme und die Integration der deutschen Vertriebenen nach dem Krieg ist eine der großen gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Bundesrepublik. Der Wille zu Versöhnung und Neuanfang ist einer der wesentlichen Pfeiler des geeinten Europas, woran die Heimatvertriebenen einen wichtigen Anteil haben – auch daran erinnert der Ostdeutsche Markttag in der weltoffenen Stadt Bonn im Geiste des europäischen Einigungsgedankens.“

Geschäftsführer Thomas Konhäuser fügte hinzu: „Der Ostdeutsche Markttag ist ein lebendiger Erinnerungsort für die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen in die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft – auch in die Stadt Bonn. Die Stadt Bonn kann mit Stolz auf das damals Vollbrachte, eine Wegmarke der Stadtgeschichte, sein! Doch auch an die Heimatvertriebenen sollte erinnert werden, die in Bonn und im ganzen Rheinland eine neue Heimat gefunden und in den Nachkriegsjahren entscheidend mit dazu beigetragen haben, den Grundstein für den heutigen Wohlstand der Stadt Bonn und im Rheinland zu legen.“

Videoimpressionen vom ostdeutschen Markttag

Fotoimpressionen vom Ostdeutschen Markttag