Das Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus trägt den Beinamen „Deutsch-osteuropäisches Forum“ und ist zugleich Bildungs- und Begegnungsstätte, zeigt Ausstellungen und stellt in seiner wissenschaftlichen Spezialbibliothek Werke zum Schwerpunkt der deutschen Geschichte und Kultur im östlichen Europa zur Verfügung. Die aktuelle Exposition des Hauses „Jüdische Lebenswege zur Internationalen Flüchtlingskonferenz von Évian 1938.“ ist noch bis zum 29. April zu sehen.
Im Gerhart-Hauptmann-Haus befinden sich aber auch das „Danziger Zimmer“ und die Heimatstube der Siebenbürger Sachsen. Ausgestellt sind hier neben historischen Möbelstücken auch Gemälde mit Danziger
Stadtansichten oder sogenannte Siebenbürger Kirchenpelze, reich geschmückte Trachten für den Kirchgang. Zu sehen sind aber auch die Patenschaftsurkunden des Landes NRW für Siebenbürgen und der Stadt Düsseldorf für Danzig (Gdańsk).
Um diese einem noch größeren Publikum vorstellen zu können, widmete sich das Projekt-Team „Virtuelle Heimatsammlungen“ der Kulturstiftung diese Woche der Digitalisierung ausgewählter Ausstellungsstücke. So wurden unter anderem auch ein Architekturmodell des altstädtischen Braunsberger (Braniewo) Rathauses aufgenommen, das 1986 von H. Düring angefertigt worden war. Bei schweren Kämpfen im Zweiten Weltkrieg war das Rathaus wie 80 Prozent der ostpreußischen Gemeinde zerstört worden. Mit dem Modell, das nun dreidimensional abgelichtet wurde, wird das verlorene Bauwerk wieder erlebbar.
Sobald die Verarbeitung der Rohdaten und die Beschriftung der Exponate abgeschlossen ist, werden die Ausstellungsstücke auf der Projektseite „Historische ostdeutsche Heimatsammlungen in NRW“ zu sehen sein.
Das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW geförderte Projekt wird fortgesetzt und die Projektseite laufend ergänzt.
