Wanderausstellung „Romantik in Preußen“ wird bis Ende September in der Martin-Opitz-Bibliothek Herne gezeigt

Foto: Gruppenbild Ausstellungseröffnende in Herne
Die Ausstellung eröffneten (v.l.) Dr. Hans-Jakob Tebarth, Direktor der Martin-Opitz-Bibliothek, Dr. Ernst Gierlich, Vorstandsmitglied der Kulturstiftung, Birgit Aldenhoff, wiss. Referentin der Kulturstiftung, und Dr. Christofer Herrmann, TU Berlin.

 

Gemeinsam mit Dr. Ernst Gierlich, Mitglied des Vorstandes der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, eröffnete Dr. Hans-Jakob Tebarth, Direktor der Martin-Opitz-Bibliothek, am 19. August 2021 die Wanderausstellung „Romantik in Preußen – Zwischen Königsberg, Marienburg, Berlin und Köln“. Die Ausstellung wird bis Dienstag, den 21. September 2021 im Foyer des Gebäudes gezeigt.

Preußen wird heute eher mit den typischen Tugenden eines an Strenge und Disziplin orientierten aufgeklärten   Staatswesens verbunden, nicht unbedingt mit dem Begriff „Romantik“. Doch spielte die Romantik eine bedeutende Rolle für Preußen und Preußen ebenso eine wichtige Rolle für die romantische Theoriebildung. Joseph von Eichendorff sowie E.T.A. Hoffmann waren romantische Dichter und preußische Beamte zugleich.

Die Ausstellung wirft einen Blick auf ausgewählte Aspekte der Romantik in Preußen und die Einflüsse dieser kulturellen Strömung auf die gemeinsame preußische Identität. Gezeigt werden die wichtigsten Persönlichkeiten, Orte und Kunstwerke der Romantik auf 33 Schautafeln.

In seiner Eröffnungsrede stellte Dr. Ernst Gierlich dar, wie die Romantik für das Staatswesen Preußens wichtig wurde. Im 19. Jahrhundert ging es für Preußen darum, den neu hinzugewonnenen Landesteilen eine gemeinsame kulturelle Basis zu verleihen. Gerade die Romantik habe dabei geholfen, die 1000 Kilometer zwischen Königsberg und Aachen zu überbrücken.

Im anschließenden Eröffnungsvortrag sprach Dr. Christofer Herrmann, Privatdozent an der TU Berlin, über die Wiederentdeckung der Marienburg durch die preußische Gesellschaft und ihre Einordnung als erstes durch königlichen Erlass geschütztes Gebäude in Preußen.

Der Hochmeisterpalast der Marienburg diente 1331–1457 als Residenz für das Oberhaupt des Deutschen Ordens. Nach einem großartigen Erweiterungsbau 1380–1396 zählte der Palast zu den herausragenden, modernsten und stilistisch eigenwilligsten Bauten seiner Art in Europa. Christofer Hermann folgte in seinem Vortrag der Geschichte des Bauwerks vom vergessenen Relikt zum restaurierungswürdigen Identifikationsobjekt. Auch in der Ausstellung selbst wird diese neue Bedeutung der Marienburg anhand zeitgenössischer Kunstwerke verdeutlicht.

Die Eröffnung in Herne im Video: