Feierliche Preisverleihung am 19. November 2021 in Berlin
Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und die Deutsche Gesellschaft e. V. haben im Jahr 2021 den Wettbewerb „Junge Spätaussiedler/innen und junge Angehörige der Landsmannschaften als Brückenbauer in Deutschland und Europa“ ins Leben gerufen. Das Projekt hat zum Ziel, jungen Menschen mit familiärem Hintergrund im östlichen Europa und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion eine starke und visualisierte Stimme zu geben. Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet nutzten diese Möglichkeit, sodass die Jury eine schwere Auswahl treffen musste.
Den ersten Platz errang Christina Schlapak für ihren Film „Ungefähr 4000 Kilometer“. Der eindrucksvolle Beitrag erzählt die Geschichte der Russlanddeutschen und ihren Einfluss auf die Gegenwart der Spätaussiedler und ihrer Nachkommen in Deutschland. Den zweiten Platz belegte Georg Lipp mit seinem heiteren Filmbeitrag über lebendige schlesische Sprachtraditionen.
Platz drei ging an Katharina Martin-Virolainen für das Video „Hatte meine Oma Träume?“, das die nachwirkenden Traumata von Flucht und Heimatverlust eindrücklich darstellt. Den vierten Preis erhielt Anna Treutlein für ihren Beitrag, in dem sie ihren persönlichen Weg zu ihren Banat-schwäbischen Wurzeln und ihr Engagement zur Erhaltung von Kulturtraditionen ansprechend ausleuchtet. Platz fünf ging schließlich an Alexandra Dornhof für den Film „Brückenbauer – Von der Anwerbung durch Katharina II. bis 2021“, der den Einfluss der Weltgeschichte auf persönliche Schicksale kompakt und mitreißend darstellt.
Die Preisverleihung fand im Europasaal der Deutschen Gesellschaft e. V. in Berlin statt. Sie wurde gestaltet von Irina Peter, Journalistin und Stadtschreiberin von Odessa 2021. Der Festvortrag von Edwin Warkentin, Referent des Kulturreferats für Russlanddeutsche, behandelte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kulturarbeit. Warkentin unterstrich die vielfältigen Möglichkeiten, die junge Menschen bereits jetzt für den kulturellen und gesellschaftlichen Brückenbau über Grenzen hinweg nutzen. Diese wichtige Arbeit verdiene mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit in der Gesellschaft. Die Laudationen auf die Preisträger hielt Hartmut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., der das Engagement der jungen Teilnehmer würdigte.
Zur prominent besetzten Jury des Wettbewerbs gehörten, neben Hartmut Koschyk, Prof. Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, der langjährige ARD-Korrespondent Jürgen Osterhage, Thomas Konhäuser, Geschäftsführer der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, und Tilman Asmus Fischer, Publizist und Theologe.
Der Wettbewerb adressiert junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus dem östlichen Europa und den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion sowie junge Angehörige der Landsmannschaften, Jugend- und Studentenringe, Jugendverbände sowie Interessengemeinschaften, die das deutsche kulturelle Erbe im östlichen Europa verbindet. Diese jungen Menschen sind in einem ganz besonderen Maße mit mehreren Kulturen verbunden. Ihre kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen werden oft übersehen. Der Wettbewerb hat sie sichtbar gemacht.
- Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen
- Deutsche Gesellschaft e. V.
Die Aufzeichnung der Preisverleihung und die bestplatzierten Wettbewerbsbeiträge sind als Zusammenschnitt auf den YouTube-Kanälen der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen (www.bit.ly/kulturstiftungvideo, direkter Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=nQO9TlV8u08) und der Deutschen Gesellschaft e. V. (www.youtube.com/user/DeutscheGesellschaf1, direkter Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=LjsffBElUvw ) abrufbar.
Die Pressemitteilung als pdf:
2021-11-26-KS-28-Videowettbewerb-Preisverleihung