Mit 21 Jahren begann er seine Laufbahn als Kapellmeister am Theater Bielefeld. Er ging dann nach Kiel, Stettin, Chemnitz und Lübeck. 1902 erzielte er mit seiner Komposition „Parade der Zinnsoldaten“ einen weltweiten Erfolg. Er komponierte eine Reihe Operetten, Singspiele und Possen. Sein Meisterwerk auf diesem Gebiet wurde das „Schwarzwaldmädel“, das er 1917 schrieb und das in der „Komischen Oper“ in Berlin über neunhundert Aufführungen erreichte. Die Operette wurde verfilmt und gehört noch heute zum ständigen Repertoire der Operettenbühnen. Bekannt wurden auch „Die beiden Husaren“ wie die „Schwalbenhochzeit“, während er mit seinem Charakterstück „Aufzug der Stadtwache“, in dem er das Volkslied vom Krähwinkler Landsturm parodierte, keinen durchschlagenden Erfolg erzielen konnte. Jessel starb am 4. Januar 1942 in Berlin.
Bibl.: „Wer ist wer?“ XII; Riemann: „Musiklexikon“.
(1971)