Der oberschlesische Volkskundler und Schulmann studierte in Breslau Germanistik, alte und neue Sprachen und promovierte 1886 zum Dr. phil. 1891 wurde er Oberlehrer an der Realschule in Beuthen, 1901 Direktor des Gymnasiums in Hindenburg. Seit 1911 war er Vorsitzender des oberschlesischen Museums in Gleiwitz. Dem fleißigen Heimatforscher sind zahlreiche, zum Teil recht umfangreiche Arbeiten zu verdanken. 1886 erschien seine Schrift „Wenzel Scherffer von Scherffenstein“, 1895 die Untersuchung „Wenzel Scherffer und die Sprache der Schlesier“ und „Hodlitz der Wundergraf von Roßwald“. Ferner hinterließ er ein zweibändiges Werk „Sitte, Brauch und Volksglauben in Schlesien“ (Leipzig 1906) und zahlreiche Abhandlungen über Bräuche, Volksglauben und Sagen Schlesiens. Drechsler suchte auch das Verhalten des Schlesiers zu seiner Umwelt zu ergründen.