Zu den bekanntesten Malern religiöser Motive in seiner Zeit zählte Eduard von Gebhardt. In seinen Arbeiten verlegte er das Geschehen der Bibel in das Zeitalter der Reformation. Sein Wirken diente vor allem der Darstellung der Lehrtätigkeit und Leidensgeschichte Christi. Als Sohn eines evang. Propstes geboren, besuchte er die Akademie zu St. Petersburg, ging 1858 nach Düsseldorf, bereiste die Niederlande und Belgien, weilte in Wien und München, um 1869 nach Düsseldorf zurückzukehren, wo er seit 1874 bis zu seinem Tode als Professor an der Akademie gewirkt hat.
Neben zahlreichen Gemälden (Kreuzigung, Abendmahl, Himmelfahrt, Bergpredigt) gehören zu seinen Hauptwerken die Ausmalung des Refektoriums im ehemaligen Kloster Loccum (1884-1891) und der Friedenskirche in Düsseldorf (1899-1907).
Gebhardt war Mitglied der Akademien München, Berlin, Wien, Dresden, Brüssel, Antwerpen, Dr. theol. h. c. der Universität Straßburg (1905), Dr. phil. h. c. (Bonn), Ritter der Friedensklasse des Ordens Pour le mérite, Inhaber des bayerischen Maximilian-Ordens, Ehrenbürger von Düsseldorf, Wirklicher Geheimer Rat, Exzellenz.
Bibl.: Baltische Rundschau, Jg. l (13), Nr.3,15.4.1950. Deutsch-baltisches bibliographisches Lexikon. Lexikon baltischer Künstler, Riga 1908. Erik Thomson: Eduard von Gebhardt (Stuttgart 1957).