Biographie

Hanusch, Ferdinand

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Politiker
* 9. November 1866 in Oberdorf/Wigstadtl
† 28. September 1923 in Wien

Er begann als Seidenweber, trat der Arbeiterbewegung bei und wurde 1900 Sekretär der Union der Textilarbeiter. Ab 1907 war er Mitglied des Reichsrates und 1918 bis 1920 Sozialminister der Republik Österreich. Er schuf eine Sozialgesetzgebung, die auch für andere Länder vorbild­lich war. Das Acht-Stunden-Tag-Gesetz, das Gesetz über die Betriebsräte, der Arbeiterurlaub, der Kollektivvertrag und der Ausbau der Sozialversicherung waren sein Werk. 1921 wurde er Direktor der Wiener Arbeitskammer. Er schrieb eine Reihe sozialbetonter Skizzen, Erzählungen und dramatische Versuche. Auch stammt aus seiner Feder das Lebensbild des Bauernphilosophen Konrad Deubler.

Bibl.: Ferdinand Harnisch, der Mann und das Werk, 1924; H. Reissner, Diss. 1950; Neue österreichische Biographie 1927/7.

(1973)