Biographie

Heymann, Walter

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Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Schriftsteller
* 19. Mai 1882 in Königsberg i.Pr.
† 9. Januar 1915 in Soissons

Im Alter von 33 Jahren gefallen, hatte der Dichter Walter Heymann, Sohn eines Saatgut-Großhändlers, zunächst das Friedrichskollegium in Königsberg besucht, um anschließend an der Albertina Jura zu studieren. Er bestand im Jahre 1903 das Referendarexamen und wurde zu weiterer Ausbildung an das Amtsgericht Fischhausen, dann an das Landgericht Insterburg überwiesen.

Doch Heymann wollte Schriftsteller werden. Er gab kurz vor dem Assessor-Examen die juristische Laufbahn auf und begann mit schriftstellerischen Arbeiten. Die Gedichtbände „Der Springbrunnen“ (1906) und „Nehrungsbilder“ gehören zu den bekanntesten seiner Werke, durch die er zum Entdecker der Kurischen Nehrung und ihrer landschaftlichen Schönheiten wurde. Aus seinem Bemühen heraus um das kritische Erfassen des Ursprungs und des Wesens des Künstlerischen und des Künstlers schrieb er ein Buch über Max Pechstein, Mit seiner künstlerischen Begabung verband Heymann ein großes wissenschaftliches Interesse an der Sprache. Sein Nachlaß barg eine Fülle unveröffentlichter Dichtungen. Sie erschienen nach seinem frühen Tode in fünf Bänden. Ein Bruder des Dichters, Werner Richard Heymann, wurde in den dreißiger Jahren durch seine Filmmusiken weithin bekannt.

Lit.: v. Seile: Ostdeutsche Biographien (Würzburg 1955); Helmut Motekat: Ostpreußische Literaturgeschichte (München 1977); Silke Steinberg: Über die Zeit hinaus. Ostpreußens Beitrag zur abendländischen Kultur (Hamburg 1977).