Biographie

Johann, A.E. (Alfred Ernst Johann Wollschläger)

Herkunft: Zentralpolen (Weichsel-Warthe)
Beruf: Journalist, Schriftsteller
* 3. September 1901 in Bromberg/Posen
† 8. Oktober 1996 in Oerrell bei Gifhorn

Der in Bromberg geborene Schriftsteller A.E. Johann vollendete 3. September 1986 sein 85. Lebensjahr. Als rastloser Weltreisender durch alle Kontinente fesselt er mit seinen erlebnisreichen Schilderungen.

Als Sohn eines preußischen Beamten wurde A.E. Johann am 3. September 1901 in Bromberg geboren und erlebte hier seine Jugendjahre. Johann besuchte das Realgymnasium in Bromberg und nahm Ende des Ersten Weltkrieges als Kriegsfreiwilliger an diesem und an Freikorps- und Grenzschutzkämpfen teil. In Berlin studierte er Theologie, Geographie und Soziologie, machte eine Banklehre durch und wurde Buch- und Wirtschaftsprüfer. Nach kurzer Zeit in Berlin gab er seinen Beruf auf und seiner steten Sehnsucht, die weite Welt kennenzulernen, nach. Er wanderte als landwirtschaftlicher Arbeiter nach Kanada aus. Von dort kamen seine ersten Reiseberichte für die „Vossische Zeitung“ in Berlin. Es folgten ausgedehnte Reisen in viele – ja, man kann sagen in alle – Länder der Welt. In den letzten Jahren hat sich A.E. Johann auf Nordamerika„spezialisiert“, wie wir es von seinen Buchtiteln ablesen können. „Seit 1927 bin ich in Nordamerika unterwegs, für kürzere oder längere Zeit, auch für ganze Jahre und zu allen Jahreszeiten.

Stets von neuem wurde ich geradezu magisch angezogen von der unvergleichlichen Schönheit, Vielfalt und Großartigkeit seiner Landschaft – und von den verwirrenden Widersprüchen, Ungereimtheiten in der amerikanischen Vergangenheit und Gegenwart.“

Über seine Art der Darstellung sagte A.E. Johann zu einem Reporter der Berliner Zeitung: „Ich schreibe nicht aus formalen Gründen, sondern um Inhalt mitzuteilen. Daher lehne ich Manierismen ab. Ich erzähle nicht für mich, nicht für die Kritik, auch nicht für – die Ewigkeit. Sondern für Leser, die bereit sind, für ein Buch von Johann 25 Mark auszugeben.“ A. E. Johanns Erzählkunst ist einfach unbeschreiblich. Wie fesselt er mit seiner Romantrilogie „Im Strom“, von den ersten Kindheitserinnerungen des Hans Radmacher in Bromberg über die bezaubernde Liebesgeschichte mit Susanne bis zu der mit allen Höhen und Tiefen versehenen Zeit in Kanada. Wie inhaltsreich sind „Das große Buch von der Erde“ und die Trilogie „Schneesturm – Weiße Sonne – Steppenwind“.

A.E. Johann hat bisher mehr als sechzig Bücher in einer Gesamtauflage von mehreren Millionen geschrieben. Erwähnt werden müssen hier auch seine Übersetzungen (Gwen Bristow: „Die noble Straße“, Bryan MacMahon: „Kinder der Morgenröte“) und seine nahezu unzählbaren Zeitungs- und Zeitschriftenaufsätze. Alles in allem eine unvorstellbare Leistung! Zu den neuesten Werken zählt die großartige Romantrilogie „Ans dunkle Ufer“, „Wälder jenseits der Wälder“ und „Hinter den Bergen das Meer“. Mit „Am Ende ein Anfang“ hat er den Roman für seine ost- und westpreußischen Landsleute geschrieben. „Die Leute von Babentin“, die Biographie eines deutschen Dorfes von 1945 bis in unsere Tage, ist ebenso spannend zu lesen wie „Das Haus am Huronensee“, die Geschichte einer Liebe, und „Bis ans Ende der Ewigkeit“, Liebesgeschichten aus aller Welt. Mit dem Roman „Südwest – ein afrikanischer Traum“ hat der beliebte Autor neuerdings seine Leser erfreut, und 1985 erschien sein Amerika-Roman „Hinter amerikanischen Gardinen“.

So wie A. E. Johann zeitlebens Elefanten, die grauen Riesen aus den Steppen Afrikas und den Dschungeln Asiens, faszinierten, so zieht uns sein Buch „Elefanten, Elefanten“ in den Bann, uns, die wir Elefanten nur aus den Zoologischen Gärten „kennen“, es sind Aufzeichnungen eines Liebhabers für andere Liebhaber“, wie das Elefantenbuch treffend im Untertitel heißt. Im Jahre 1969 erhielt A.E. Johann den Marienburg-Preis der Landsmannschaft Westpreußen. Bei der Preisverleihung sprach Ihr bekannte Schriftsteller zum Thema „Heimat und Heimweh“ und sagte u.a.: „Bis an unser Lebensende und von Geschlecht zu Geschlecht fortwirkend, sollten wir Ostdeutschen uns von niemand das Recht bestreiten lassen, uns unserer wunderbaren verlorenen Heimat mit nie endender Sehnsucht, Trauer und Liebe, mit nie endendem Heimweh zu erinnern.“

A.E. Johann wohnt in Dedelsdorf, in der Lüneburger Heide, wo er in der Stille der Natur die Ruhe zum Schreiben findet.