Er war der Sohn eines österreichischen Offiziers, der einer altsiebenbürgischen Familie entstammte. Auch er sollte Offizier werden, erhielt als Knabe eine strenge militärische Erziehung und wurde auf die Theresianische Militärakademie in die Wiener Neustadt geschickt. Als Generalstabsoffizier nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Kriege ging er ins Wiener Kriegsarchiv. Er arbeitete hier an dem mehrbändigen Werk „Österreich-Ungarns letzter Krieg“ mit, das er auch redigierte. 1937 wurde Kißling zum Generalstaatsarchivar befördert, 1938 zum Generalmajor. Neben seiner Arbeit schrieb er eine Fülle wichtiger Aufsätze, in denen er jedoch nicht ausschließlich militärische Themen behandelte. Ein Verzeichnis seiner Bücher und Schriften nennt 123 Titel, darunter Werke über große Persönlichkeiten, wie den Erzherzog Franz Ferdinand, den Fürsten Felix zu Schwarzenberg, den Feldmarschall Erzherzog Albrecht. Er beschäftigte sich auch mit dem Nationalitätenproblem im Südosten, insbesondere mit den Kroaten.
Bibl.: Günther Probszt-Ohstorff: „Rudolf Kißling“ in Südostdeutsche Vierteljahresblätter 2/62 und in Südostdeutsches Archiv X/67, wie auch in der „österreichischen Militärischen Zeitschrift“, Wien 1967.
(1972)