Er hat sich vor allem auf dem Gebiet der Tierzuchtlehre große Verdienste erworben. Einer seit Jahrhunderten in Ostpreußen beheimateten Familie entstammend, erlernte Settegast die Landwirtschaft bei Friedrich von Fahrenheit. Er blieb neun Jahre in Beynuhnen und setzte dann seine Ausbildung in Berlin und in Hohenheim bei Stuttgart fort. Im Jahre 1847 wurde er Administrator der Königl. Domäne Proskau bei Oppeln in Schlesien und Lehrer an der dortigen landwirtschaftlichen Lehranstalt, wo er über das gesamte Gebiet der Landwirtschaft las. Im Jahre 1859 wurde er als Direktor an die neugegründete landwirtschaftliche Akademie Waldau (Ostpreußen) berufen, kehrte jedoch bereits 1862 nach Proskau zurück, wo er die Leitung der Lehranstalt als Direktor übernahm. Im Jahre 1881 wurde Settegast erster Professor für Land Wirtschaft an der neuen landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören „Die Tierzucht“ (1868) und „Die Landwirtschaft und ihr Betrieb“ (1875–79). Beide Bücher fanden weite Verbreitung, erlebten viele Auflagen und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Seine Selbstbiographie erschien 1892. Settegast hat eine rege Tätigkeit auch als Freimaurer entfaltet – er war Großmeister der „Großen Loge von Preußen“, gründete 1892 die „Große Freimaurerloge von Preußen“ und trat im Jahre 1900 mit allen „Settegastlogen“ in die „Große Loge von Hamburg“ über; ein Buch über die Freimaurerei, das er schrieb, hat 7 Auflagen erreicht.
(1969)
