Biographie

Stobaeus, Johann

Herkunft: Westpreußen
Beruf: Komponist
* 6. Juli 1580 in Graudenz/Westpr.
† 11. September 1646 in Königsberg i.Pr.

Der Komponist Johann Stobaeus, in Graudenz geboren, ging im Jahre 1595 nach Königsberg, wo er die Lateinschule besuchte und im Jahre 1600 an der dortigen Universität studierte. Er war von 1599-1608 Schüler des Kapellmeisters am herzoglichen Hof, Johann Eccard, der eine starke Neubelebung des Kirchenliedes herbeigeführt hat. Stobaeus, der ganz unter dem Einfluß Eccards stand, trat bereits im Jahre 1601 als Bassist in der herzoglichen Kapelle auf. Im Jahre 1602 wurde er Kantor an der Domkirche und Domschule, im Jahre 1626 rückte er in die Stellung des Hofkapellmeisters auf. Zusammen mit eigenen Sätzen gab Stobaeus das nachgelassene Werk seines Lehrers Eccard unter dem Titel „Geistliche Lieder auf gewöhnliche preußische Kirchenmelodien“ heraus, das 1634 in Danzig erschien, ferner „Erster und anderer Theil der Preußischen Fest-Lieder“ (Elbing 1642, Königsberg 1644), „Cantiones sacrae item Magnificat“ (Frankfurt/Oder 1624) sowie zahlreiche Gelegenheitsgesänge, z. T. auf Kirchenmelodien. Seine Wirkung als Vertoner von Kirchenliedern war tiefgreifend; viele seiner Kompositionen sind auch auf die Nachwelt gekommen.