Der in Reval als Sohn des Gutsbesitzers und Unternehmers Rudolf Freiherr von Ungern-Sternberg (1837-1897) geborene spätere Diplomat und Dichter besuchte das Gymnasium in Reval und wurde Wegebau-Ingenieur. Er war beim Bau der Sibirischen Eisenbahn angestellt und Besitzer des Gutes Lassila in Estland. Seit 1905 stand er im russischen diplomatischen Dienst, absolvierte 1906 das Diplomaten-Examen und war von 1906-1909 Attaché in der Kanzlei des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten in St. Petersburg. Im Jahre 1909 ging er als 2. Sekretär an die russische Gesandtschaft in Konstantinopel, von 1912-1916 war er 2. und 1. Sekretär in Paris, 1916 1. Sekretär und 1917 Geschäftsträger in Lissabon, wo er bis 1919 lebte. Stationen in Deutschland und Frankreich folgten, und seit 1926 lebte er in Japan, wo er von 1926-1930 Professor für Französisch und Russisch am Higher Commercial College in Takaoka, von 1930-1942 Professor für Deutsch, Französisch und Russisch am Nagasaki-College of Commerce und an der Medizinischen Fakultät der Universität Nagasaki war. Als Dichter war er u. a. mit Rilke, Hermann Graf Keyserling, Otto von Taube und dem Kreis um den „Mercure de France“ (d’Humières u. a.) befreundet. Er veröffentlichte französische und deutsche Dichtungen sowie Nachdichtungen und Umdichtungen aus dem Französischen. Seine Gesammelten Gedichte erschienen im Jahre 1926 in Berlin.
