Er zählte zu den ersten Männern der Vertriebenenbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg und war einer der Mitverfasser der Charta der Heimatvertriebenen. Seine Schulausbildung erhielt er in Reval; in Dorpat studierte er Medizin und Jura. Wegen Betätigung in den deutschbaltischen Organisationen wurde er 1917 verhaftet und nach Rußland verschleppt. Im Freikorps kämpfte er für die Unabhängigkeit Estlands, war Chef der Nachrichtenstelle des Baltenregiments. Von 1921 bis 1940 war er Chefredakteur des „Revaler Boten“, der „Revalschen Zeitung“ und der „Estländischen Zeitung“. Als Vorsitzender der deutschbaltischen Partei gehörte er der estländischen Staatsversammlung an. Nach der Umsiedlung der Deutschbalten ließ er sich 1940 als Landwirt im Wartheland nieder. Nach der Vertreibung war er zunächst als Chefredakteur der „Ostdeutschen Zeitung“ – später „Die Stimme“ –, einer der führenden Vertriebenenzeitungen, tätig. Gleichzeitig war er führend am Aufbau der deutschbaltischen Landsmannschaft und am Zusammenschluß der Landsmannschaften im Verband Ostdeutscher Landsmannschaften beteiligt, dessen Geschäftsführer er wurde. 1952 bis 1953 gehörte er der FDP-Fraktion des Deutschen Bundestages an. Seit 1962 war er Vorsitzender der Deutschbaltischen Landsmannschaft. Er schrieb die Geschichte der „Räteunion nach dem Tode Lenins“, die 1924 erschien.
Bibl.: Wilhelm Baron Wrangel: Axel de Vries als Heimatpolitiker in Estland, Jahrbuch des baltischen Deutschtums 1964. Deutscher Ostdienst, Jg. 5 vom 4. Februar 1963.
(1973)