13. bis 15. Oktober 2021
Tagungszentrum St. Marienthal (bei Görlitz)
Live-Stream auf dem Youtube-Kanal der Kulturstiftung: bit.ly/kulturstiftungvideo
Während der Ausstrahlung des Live Streams können auf dem YouTube Kanal der Kulturstiftung Fragen gestellt werden.
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Hybridtagung abhängig von der Pandemie-Lage
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Schlesien erfuhr ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen Bauboom, insbesondere in der herrschaftlichen Profanarchitektur. Die Entwicklung des östlichen Oberschlesiens zu einem prosperierenden Zentrum der Montanindustrie führte dazu, dass die adligen Grundbesitzer, die zugleich Industrielle waren, zu einem immensen Reichtum gelangten. In Niederschlesien und in der brandenburgischen Neumark wiederum machte die Landwirtschaft bedeutende Fortschritte, die den Grundherren ebenfalls zum ansehnlichen Wohlstand verhalfen. Damit wuchs auch das Bedürfnis nach gehobener und repräsentativer Wohnarchitektur. Schlösser und Herrenhäuser wurden neu erbaut oder nach zeitgenössischem Empfinden verändert und erweitert. Die sich meist, aber inzwischen nicht nur, in der Hand des Adels befindenden Häuser entwickelten sich zu modernen Statussymbolen von unverwechselbarer architektonischer Schönheit.
Als kulturelles Erbe sind heute viele dieser Objekte unter Denkmalschutz gestellt – ob als Lust oder Last empfun-den, hängt nicht zuletzt von nachhaltigen Nutzungsideen ab. Wie sehen die erfolgreichen Nutzungskonzepte aus, wer hilft bei ihrer Entwicklung und Durchführung? Diesen Fragen soll während der Tagung ebenso nachgegangen werden, wie der nach den Auswahlkrite-rien von Projektfördermaßnahmen, die maßgeblich zum Erfolg oder Misserfolg eines Denkmalschutzprojektes beitragen.
Idealerweise werden nach dem Prinzip des „Best Prac-tice“ Methoden und Verfahren ausgetauscht und be-währte, nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten vorgestellt. Auch sollen Kriterien über das Maß an Anpassung von historischen Bauten an soziologische Veränderungsprozesse im Rahmen einer Diskussionsrunde besprochen werden.
Wichtiges Ziel der Tagung ist der Austausch von polnischen und deutschen Akteuren der Kunstgeschichte und des Denkmalschutzes, um das Potential der „Roten Liste“ unter dem Blickwinkel von zukünftigen Gemeinschaftsprojekten zu erfassen.
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PROGRAMM
Mittwoch, 13. Oktober 2021
16.30 Uhr Coffee&Culture
17.00 bis 17.30 Uhr – Grußworte und Einführung
– Thomas Konhäuser, Geschäftsführer Kulturstiftung
– Reinfried Vogler, Vorsitzender der Kulturstiftung
– Birgit Aldenhoff, wiss. Referentin Kulturstiftung
– Arne Franke, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger
18.00 Uhr – Abendessen
19.30 Uhr – Keynote: Die oberschlesischen Schlösser und ihre Besitzer vor dem Ersten Weltkrieg
– Prof. Dr. Irma Kozina, Akademie der Künste, Kattowitz/Katowice
Anschl. Meet&Greet im Kaminzimmer
Donnerstag, 14. Oktober 2021
9.15 Uhr bis 12.30 Uhr – Sektion 1: Kunst- und Architekturgeschichte
Schlossbau des 19. Jahrhunderts in Niederschlesien. Eine Übersicht
> Arne Franke M.A., Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Berlin
Karl Friedrich Schinkel und sein schlesisches Hauptwerk Schloss Kamenz/Kamieniec Ząbkowicki
– Prof. Dr. Tomasz Torbus, Universität Danzig/Gdańsk
Das Schicksal der Breslauer Schlösser und Herrenhäuser nach dem Zweiten Weltkrieg (bis 1991)
– Prof. Dr. Romuald Łuczyński, Wyższa Szkoła Bankowa Wrocław/ WSB Breslau
12.30 bis 14.00 Uhr – Mittagspause
14.00 Uhr bis 17.30 Uhr – Sektion 2: Denkmalschutz und Nutzungsmöglichkeiten
Denkmalpflege schlesischer Residenzen vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart
– Dr. Grzegorz Grajewski, Direktor des Nationalen Instituts für Kulturerbe (NID) Breslau/Wrocław
Schloss Koppitz, Denkmalpflege aus dem Ehrenamt
– Maciej Mischok, Historiker und Denkmalpfleger, Kattowitz
Restaurierung Schloss Birkholz/Pałac Gruszów – eine Herzensangelegenheit
– Tomasz Kwaterski, Eigentümer von Schloss Birkholz/Pałac Gruszów
Die Arbeit der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz in Schlesien, u.a. am Beispiel von Schloss Muhrau/Morawa
– Dr. Peter Schabe, Leiter der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz, Görlitz
Fragen und Diskussionsrunde/Zusammenfassung
18.00 Uhr – Abendessen
19.30 Uhr bis 20.15 Uhr – Sektion 3: Den Blick weiten: transregionale und sozialhistorische Bezüge
Zeugnisse von Innovation und Scheitern – Ein Ritt durch die märkischen und neumärkischen Herren-häuser (zugeschaltet)
– Prof. Dr. Paul Zalewski, Europa-Universität Viadrina/Collegium Polonicum, Frankfurt/Oder /Słubice
Freitag, 15. Oktober 2021
9.00 Uhr bis 19.00 Uhr – Sektion 4: Tagung vor Ort
Bus-Exkursion in das Hirschberger Tal
– Arne Franke, Leitung
Voraussichtliche Rückkehrzeiten:
18.30 Uhr Görlitz Bahnhof,
19.00 Uhr Kloster Marienthal
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Veranstaltungseinladung als pdf-Flyer:
Einladung-Flyer-Marienthal
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