Ausstellung, 05.03.2024

Tracht(en)Kunst – HDO

Ausstellungseröffnung: Dienstag, 5. März 2024, 18.00 Uhr

Ort der Ausstellungseröffnung: Adalbert-Stifter-Saal im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, 81669 München

Ausstellungszeitraum: Mittwoch, 6. März,  bis Donnerstag, 28. März 2024

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 – 18.00 Uhr

Ausstellungsort: Alfred-Kubin-Galerie, Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, 81669 München

Grußwort: Dr. Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe; Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)

Festrede: Mgr. Jan Kuča, Kurator des Trachtenmuseums in Ostrov/Tschechien

Einführung in die Ausstellung: Dr. Lilia Antipow, Christina Meinusch M.A.

Musikalische Begleitung: Duo Hardl & Burgl (Neunheim)

In Kooperation mit: Heimatpflegerin der Sudetendeutschen

Festtrachten der Deutschen aus der oberen Wischauer Sprachinsel (Südmähren) sind eine Ausnahmeerscheinung,auch in der reichen Trachtenkultur der Sudetendeutschen. Sie bestechen durch ihre vielfältigen Muster, durch bunte Farben und außergewöhnliche Faltenkrägen. Als Dokument einer ländlichen Bekleidungskultur zogen sie deshalb seit Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder die besondere Aufmerksamkeit von Volkskundlern, Heimatforschern und Fotografen auf sich. Die Münchner Fotografin Annette Hempfling setzt sich in ihren Aufnahmen mit der Festtracht als ästhetischem Objekt auseinander. In ihren Bildern wird die Wischauer Festtracht aus einer formal-innovativen Perspektive reflektiert. Ihr unvoreingenommener Blick, der von aktuellen Bild- und Fotokonzepten inspiriert ist, verfährt dabei subjektiv: Er abstrahiert von der durch die Tradition geprägten Vorstellung  vom Gemeinschaftskleid, von gruppeneigenen Funktionskontexten der traditionellen Kleidung und Kleidungsdiskursen. Sie thematisiert die Wischauer Festtracht weder als identitätsstiftendes Gemeinschaftskleid noch deren  soziale Praxis.
Die Ausstellung besteht aus zwölf Teilen. Jeder Teil zeigt ein fotografisches Diptychon, dessen beide Elemente auf der Ebene der Bildstruktur aufeinander bezogen sind, einander ergänzen oder im Gegensatz zueinander stehen. Der Inhalt der Bilder ist dabei sekundär. Irrelevant auch, zu welchem Teil der Tracht die Fotoobjekte gehören: Schuh trifft auf Spitzenkragen, Weste auf Tuch, Bluse auf Stickvorlage, Zusammengenähtes auf Aufgetrenntes. Aufnahmen von Personen werden mit jenen von Objekten konfrontiert – und stehen miteinander im Dialog. Das Diptychon als Form erzwingt eine „Kommunikation“ zwischen den Bildern, bringt ästhetische  Synergien in Gang. Ein Spiel zwischen Linie und Kreis, zwischen Muster und glatter Oberfläche, zwischen Konkretem und Abstraktem wird provoziert. Der subjektive Blick des Betrachters wird gefordert, die visuelle  Interaktion im Diptychon in einem Wechsel von RaumNähe und RaumDistanz zu verfolgen.
Die Festtracht in ihrer Gesamtheit wird dekonstruiert. Ihre festgefahrenen Wahrnehmungsmuster werden aufgebrochen, so dass ihre faszinierende Ästhetik zu einer Herausforderung für den Menschen des 21. Jahrhunderts  wird. Festtracht als Bezugspunkt der Identität setzt die ästhetische Faszination dafür voraus. Wohin führt sie jedoch in dieser DiptychonSerie?

Führungen durch die Ausstellung:

Ort: Alfred-Kubin-Galerie, Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, 81669 München

Donnerstag, 14. März 2024, 16.00 Uhr
Kuratorinnenführung durch die Ausstellung mit Dr. Lilia Antipow

Samstag, 23. März 2024, 15.00 Uhr
Kuratorinnenführung durch die Ausstellung mit Christina Meinusch M.A.

Weiterführende Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.