Das Gymnasium besuchte er in Temeschburg und Lugosch, Sprachwissenschaften studierte er in Ofenpest. Nach Promotion, Lehramtsprüfung und einem Studienaufenthalt in Paris begann Krauter seine Lehrtätigkeit 1908 an höheren Schulen in Budapest. Der Zerfall Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg öffnete manchen Politikern die Augen: Der unduldsame nationalstaatliche Zentralismus in einem Lande mit polyethnischer Bevölkerung sollte jetzt durch die Gewährung der Autonomie und Mitbestimmung an die Nationalitäten abgelöst werden. Krauter kam 1918 in seine Banater Heimat und widmete sich der Aufgabe, im Schulwesen der Donauschwaben die Muttersprache wieder zur Geltung zu bringen. Der rumänische Staat und auch die Kirche zeigten für das Verlangen der Deutschen Verständnis. Krauter wurde Leiter der deutschen Lehrerbildungsanstalt und Vorsitzender des Direktionsrates der katholischen deutschen Nationalschulen. Bei der Wahl 1920 wurde er zum Abgeordneten ins Bukarester Parlament gewählt; er blieb es durch neun Wahlperioden hindurch. Seine Tätigkeit als Politiker fand ihn zusammen mit den übrigen Parlamentariern der Volksgruppe bemüht, die Schul- und Volksgruppenrechte auszubauen und zu sichern: 1926 wurde das Partikularschulgesetz erlassen, das die Errichtung der „Banatia“ als größtes deutsches Schulzentrum Südosteuropas in Temeschburg und den Ausbau des höheren deutschen Schulwesens ermöglichte. Als die Königsdiktatur das Parlament auflöste, schied Krauter aus der politischen Arbeit aus, doch blieb er Landesinspektor für alle deutschen Schulen in Rumänien. Nach dem Führungswechsel und der Übernahme des gesamten Schulwesens durch die Volksgruppen unterrichtete Krauter nur noch an den Lehranstalten der „Banatia“. Nach 1945 wurde er von den neuen Herren in Rumänien verhaftet und zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1959 auf deutsche Intervention nach Deutschland abgeschoben, verbrachte er seine letzten Lebensjahre in Freiburg/Br.
Bibl.: Südostd. Vierteljahresbl. 1965, S. 220.(1979)