Der Schauspieler Albert Lieven, Sohn eines Arztes, besuchte das Friedrichs-Kolleg in Königsberg i. Pr. und Schulen in den ostpreußischen Städten Neidenburg und Allenstein. Er wollte eigentlich Arzt werden, entschied sich jedoch für das Theater. Sein erstes Engagement als Schauspieler erhielt er am Hoftheater in Gera. Von 1929-1932 spielte er am Schauspielhaus in Königsberg, danach am Preußischen Staatstheater am Gendarmenmarkt in Berlin. Seit 1933 unternahm er nur noch Gastspielreisen. Im Jahre 1936 ging er seiner jüdischen Frau zuliebe zunächst nach Frankreich, dann nach England, wo er am Theater und im Film tragende Rollen übernahm. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte er auch in deutschen Theatern und beim Film noch große Erfolge zu verzeichnen. Man sah ihn u. a. in den Filmen „Die Dubarry“, „Klettermaxe“, „Das Lied von Kaprun“, „Des Teufels General“, „Reifende Jugend“. Insgesamt spielte er rund 80 Hauptrollen in deutschen, französischen und englischen Filmen. Eine unheilbare Krebserkrankung bereitete seiner künstlerischen Laufbahn ein jähes Ende. Eine für 1971 geplante Deutschland-Tournee mit dem Bühnenstück „Chèr Antonie“ von Anouilh kam nicht mehr zustande.