Die in Karlsbad geborene und meist im elterlichen Herrschaftsbereich Ziegelhütten, Kreis Elbogen, aufgewachsene Christiane Ritter ist eine Urenkelin des bekannten Christian Fischer, Mitbegründer der westböhmischen Porzellanindustrie, dessen Fabrik (Pirkenhammer/Karlsbad) Weltruf erlangte. Der bekannte Karlsbader Bürgermeister Eduard Knoll (1877-1890) war ihr väterlicher Großvater, in dessen Amtszeit Karlsbad den größten baulichen Aufschwung erlebte und der anläßlich einer Hochwasserkatastrophe am 24. November 1890 bei Rettungsarbeiten starb.
Die künstlerisch gebildete Christiane Ritter studierte bei Prof. Crom-Rottmayer (Wien) und bei Prof. Schinnerer (Akademie für angewandte Kunst, München). Sie folgte 1934 ihrem Mann, dem Arktisforscher Kapitän Hermann Ritter (1891-1968), in die Eisregion auf Spitzbergen, wo sie ein volles Jahr, monatelang allein, 250 km von der letzten menschlichen Behausung entfernt, lebte. Hier schrieb und bebilderte sie das außergewöhnliche Buch „Eine Frau erlebt die Polarnacht“. Es wurde mindestens in 18 Sprachen übersetzt und in vielen Ländern in die Blindenschrift übertragen. Das Buch erschien in den letzten Jahren auch in Taschenbuchausgaben. Es bildet eine neue Betrachtung der Polarwelt, das die überirdische Schönheit der Arktis, aber auch die Grausamkeit der Finsternis und Einsamkeit der arktischen Winternacht veranschaulicht.