Biographie

Schütz, Hans

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Staatsminister für Arbeit und Soziales
* 14. Februar 1901 in Hemmehübel/Böhmen
† 24. Januar 1982 in München

Der Staatsminister a. D. Hans Schütz wurde als Sohn eines Metallarbeiters in Hemmehübel/Böhmen geboren. Nach Absolvierung der Volksschule und der Schreinerlehrer betätigte er sich in den christlichen Gewerkschaften seiner Heimat und war seit 1920 Gewerkschaftssekretär und Geschäftsführer des Christlichen Textilarbeiterverbandes im Sudetenland, wo er auch die Monatsschrift „Sudetendeutsche Arbeit“ herausgab. Seit 1924 war er Vorsitzender der Christlichen Gewerkschaft in der Tschechoslowakei und seit 1935 Abgeordneter des Prager Parlamentes (Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei). Nach mehrmaligem Berufswechsel war er zuletzt kaufmännischer Angestellter in Teplitz/Schönau. Nach Absolvierung des Wehrdienstes im II. Weltkrieg und der Vertreibung war er nach Kriegsende in Bayern sogleich in den Organisationen der Vertriebenen tätig und Vorsitzender der Union der Heimatvertriebenen in der CSSR und Vorsitzender des Hauptausschusses für Flüchtlinge und Vertriebene in Bayern sowie Delegierter der CSU im Frankfurter Wirtschaftsrat. 1949 bis 1962 gehörte er als Mitglied der CSU-Fraktion dem Bundestag an, wo er sich als Fachmann für soziale Fragen, vor allem auch Eingliederungsfragen der Vertriebenen, einen Namen machte. 1950 bis 1962 war er delegiertes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates. 1962 bis 1964 war er Staatssekretär und 1964 bis 1966 Bayerischer Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge. Innerhalb der Gesamtorganisation der Vertriebenen ist Hans Schütz vor allem der Aufbau der Ackermann-Gemeinde, einer katholisch-kulturellen Organisation sudetendeutscher Vertriebener, zu danken, die er bis 1966 als Vorsitzender leitete. Er erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband.

Bibl: „Ein Leben – drei Epochen“. Festschrift zum 70. Geburtstag für Hans Schütz, Ackermann-Gemeinde, München 1971.