Mit Förderung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat führte die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen eine Informationsfahrt ihres „Jungen Netzwerkes Zukunft“ nach Polen. Themenschwerpunkt war das historische Pommern und Westpreußen. An der Fahrt nahmen rund 20 junge Erwachsene, darunter auch acht Mitglieder der Jugendorganisation der deutschen Minderheit in Polen (BJDM) teil.
Startpunkt war das Pommersches Landesmuseum in Greifswald wo die Teilnehmer die Dauerausstellung zur Pommerschen Landesgeschichte unter der Leitung von Heiko Wartenberg besuchten und dabei auch ein Gespräch zur pommerschen Erinnerungskultur über die Grenzen hinweg führten.
Diskussion an der Universität Stettin
Am 2. Tag der Jugendreise diskutierten die Mitglieder von Jugendorganisationen der Landsmanschaften und des BJDM – Jugend der Deutschen Minderheit / Młodzież Mniejszości Niemieckiej an der Universität Stettin mit Dr. Slepowronski, stv. Leiter des Historischen Instituts, und Dr. Migdalski über die polnische und deutsche Sicht auf die Geschichte Pommerns. Im Rahmen des Gesprächs vereinbarten Geschäftsführer Konhäuser und der wiss. Referent Matthias Lempart mit Dr. Slepowronski und Dr. Migdalski im kommenden Jahr die Zusammenarbeit zwischen Kulturstiftung und der Universität Stettin zu stärken.
Besuch des Stadtmuseums in Kolberg
Weiter führte die Jugendfahrt nach Kolberg, wo man u.a. auch das Stadtmuseum/Muzeum Miasta Kolobrzeg unter der Führung des Historikers Robert Dziemba besuchte. Themenschwerpunkt war der polnische und deutsche Blick auf die Geschichte von Kolberg und die Aufbauleistung nach 1945 nach der Zerstörung der Stadt“.Ebenfalls fand eine Diskussion mit dem Zeitzeugen und Vorsitzenden des Heimatkreises Kolberg Ernst Schroeder statt.
Über Stolp/Slupsk und Lauenburg/ Lebork führte die Fahrt weiter nach Danzig/Gdansk wo eine Stadtführung auf den Spuren der deutschen, polnischen und europäischen Geschichte stattfand.
Diskussion mit Dr. Magdalena Lemańczyk (Polnische Akademie der Wissenschaften)
Des Weiteren referierte Dr. Magdalena Lemańczyk (Polnische Akademie der Wissenschaften) zur Geschichte und Gegenwart der kaschubischen Minderheit in Polen und gemeinsam diskutierte man über Unterschiede zur heutigen in Polen noch lebenden deutschen Minderheit.
Diskussion zur Geschichte von Danzig/Gdansk mit dem bekannten polnischen Schriftsteller aus Danzig Stefan Chwin
Weiterer Höhepunkt war im Europäischen Zentrum der Solidarität / Europejskie Centrum Solidarnościeine eine Diskussion zur Geschichte von Danzig/Gdansk mit dem bekannten polnischen Schriftsteller aus Danzig Stefan Chwin („Tod in Danzig“), der zu Beginn über seine Begegnungen mit Günter Grass berichtete und erklärte welch unterschiedliche Blickwinkel er selbst und Günter Grass die Geschichte der Stadt haben.
Auf den Spuren des Deutschen Ordens: Besuch der Marienburg
Von Danzig führte die Fahr weiter nach Marienburg/ Malbork. Themenschwerpunkt war „Die Marienburg als heutiger Ort der Verständigung zwischen Deutschen und Polen“. Dabei besichtigte man unter der Leitung des langjährigen Kurators der Marienburg Kazimierz Pospieszny , der u.a. das Buch „Domus Marienburg in Preußen – Eine Burg des Deutschen Ordens im Rechtecktyps“ verfasste, die Hochburg des Deutschen Ordens.
Besuch des Museums der Posener Bamberger
Über Marienwerder/ Kwidzyn und Gnesen/Gniezno (Ersten Hauptstadt Polens) erreichte man zum Ende der Reise Posen/Poznan, wo eine Stadtführung auf den Spuren polnisch-deutscher Erinnerungsorte stattfand.
Ebenfalls besichtigte man das Museum der Posener Bamberger als polnisch-deutschen Erinnerungsort und führte vor Ort ein Gespräch mit Ryszard Skibinski, dem Vorsitzenden der „Stowarzyszenie Bambrów Poznańskich” (Vereinigung der Posener Bamberger) zum Thema „Zwischen Migration, Integration und Assimilation – Auswanderung aus der Bamberger Gegend und Ansiedlung in der Umgebung der Stadt Posen im 18. Jh.“.
Insgesamt trug die Jugendreise mit Mitgliedern von Jugendorganisationen der Landsmannschaften und der Jugendorganisation der deutschen Minderheit in Polen (BJDM) nachhaltig zur Stärkung des „jungen Netzwerkes Zukunft“ bei, setzte Impulse für künftige gemeinsame grenzüberschreitende Projekte der Jugendorganisationen und im Austausch mit polnischen Jugendlichen und polnischen Diskussionsteilnehmern baute man Brücken der Verständigung zwischen Deutschland und Polen.
Wir danken dem Bundesministerium des Innern und für Heimat für die finanzielle Förderung und der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik für ihr Unterstützung des „Jungen Netzwerkes Zukunft“