Schülerinnen und Schüler durchbrechen Wände im „Virtuellen Bildungshaus“
Seit dem 13. Dezember 2022 ist das „Virtuelle Bildungshaus“, das von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen dank einer finanziellen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr erstellt werden konnte, online abrufbar.
Das Bildungshaus, das wie ein reales Museum konzipiert ist, lässt sich mit einem Mausklick betreten. Vom Foyer haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit verschiedene Räume zu besichtigen, die Themen der ostdeutschen Kultur gewidmet sind. So kann man sich über Themen wie „Industrie/ Gewerbe“, „Alltag“, „Tracht“, „Religion“ und „Persönlichkeiten“ informieren. Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen hat es sich zur Aufgabe gemacht die virtuellen Ausstellungsräume kontinuierlich zu ergänzen und mit neuen Inhalten zu füllen.
Am 14.02.2023 fand hierzu ein Treffen für einen Ideenaustausch zwischen Vertretern der Kulturstiftung und einer Klasse des Berufskollegs Pictorius in Coesfeld, statt. Angeleitet wurde die Diskussion vom Geschäftsführer der Kulturstiftung, Thomas Konhäuser sowie dem Klassenlehrer Burkhard Hoppe.
Geschäftsführer Konhäuser verdeutlichte die Bedeutung des deutschen kulturelle Erbes im östlichen Europa und erinnerte an die Schrecken von Flucht und Vertreibung vor 78 Jahren. Das Virtuelle Bildungshaus biete für die schulische und außerschulische Jugend- und Erwachsenbildung ein innovatives Bildungsformat an, das nun mit immer neuen Projektideen gefüllt werden müsse. Um bei jungen Menschen Interesse zu wecken, seien von Schülern selbst entwickelte Projektideen von großer Bedeutung. „Den Ideen der Schüler sind keine Grenzen gesetzt“.
In einer Diskussionsrunde, die von Herrn Konhäuser und Herrn Hoppe geleitet wurde, gaben die Schüler bereits erste Impulse, wie das Bildungshaus bespielt werden könnte, aber auch wie man bereits in vorhandene Räume Neues einbringen kann. So könnte beispielsweise eine App mit Denk- und Rätselspielen rund um die Raumthemen entstehen, die eine neue Möglichkeit bietet sich interaktiv mit Geschichte auseinanderzusetzen.
Die Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern ist eine Kernaufgabe und ein Hauptanliegen der musealen Bildungsarbeit. Die Auseinandersetzung mit Flucht und Vertreibung ist kein Thema der Vergangenheit, sondern gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und die damit verbundenen Flüchtlingsströme, hochaktuell. Neben der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Themen der Heimatsammlungen, das in das deutsche kulturelle Erbe im östlichen Europa eintauchen lässt, haben die Schüler die Möglichkeit über diese Themen in der Gegenwart zu reflektieren und im Bildungshaus neue Akzente setzen. Somit versteht sich das Bildungsprojekt nicht nur als grenzüberschreitend, sondern auch transgenerational, denn nur so kann ein langfristiger Beitrag zur Pflege und zum Erhalt der Erinnerungskultur geleistet werden.
Weiterführende Informationen zum Virtuellen Bildungshaus finden Sie hier.
Die Pressemitteilung als PDF-Version finden Sie hier: 2023-02-20 Pressemitteilung Erweiterung des Bildungshauses