Am Sonntag, den 27. Oktober 2024, fand der „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen (BdV) Kreisverband Limburg-Weilburg in Weilburg statt. Seitens der Kulturstiftung nahmen Vorstandsvorsitzender Dr. Ernst Gierlich und die Referentin für Heimatsammlungen und Kunstgeschichte Birgit Aldenhoff teil, die im vergangenen Jahr die Heimatsammlung in Weilburg mit dem Team der Kulturstiftung digitalisierte. Die Festansprache hielt der Landesbeauftragter der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Andreas Hofmeister MdL.
Der stellvertretende Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes Limburg-Weilburg, Albrecht Kauschat, Landesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien in Hessen, eröffnete die Veranstaltung anlässlich des Tages der Heimat. Seine Begrüßungsworte richteten sich an die anwesenden Gäste sowie an zahlreiche Ehrengäste, die der Einladung gefolgt waren. Zu Ehren der Verstorbenen der Heimatvertriebenen gedachte man ihrer in einer würdevollen Zeremonie.
Musikalische Eröffnung durch die „Egerländer Maderln & Freunde“ aus dem hessischen Mengerskirchen
Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung von den „Egerländer Maderln“, die mit ihren Einlagen die Gäste in die musikalischen Traditionen der Heimatvertriebenen eintauchen ließen.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Festansprache von Andreas Hofmeister MdL, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. In seiner Rede betonte er die Bedeutung der Vertriebenenkultur für die deutsche Identität und das kulturelle Gedächtnis Hessens. Hofmeister hob hervor, wie wichtig es sei, die Geschichte der Heimatvertriebenen zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben, um ein Verständnis für die Schicksale und die kulturellen Errungenschaften der Vertriebenen zu schaffen.
Andreas Hofmeister erinnerte in seiner Festrede eindrücklich an die Erzählungen seiner Mutter und Großmutter, die als Baby bzw. junge Mutter die Vertreibung erleben mussten. Er würdigte die 1,8 Millionen Vertriebenen, die in Hessen eine neue Heimat fanden, sich trotz ihrer Erfahrungen nicht entmutigen ließen und mit großem Engagement zur Gesellschaft beitrugen, sei es beruflich oder im Ehrenamt. In diesem Zusammenhang hob er besonders Josef Plahl hervor, einen Vertriebenen aus dem Egerland, der als Herausgeber der „Heimatbriefe aus Sandau“, langjähriges Stadtratsmitglied in Weilburg, BdV-Vorsitzender des Kreisverbandes Limburg-Weilburg und Leiter der Trachtenpuppensammlung in unermüdlichem Einsatz das kulturelle Erbe lebendig hält. Ebenfalls dankte Landesbeauftragter Hofmeister der Kulturstiftung für deren nachhaltige Arbeit in Hessen, Deutschland und grenzüberschreitend im östlichen Europa.
v.l.: Landesbeauftragter Andreas Hofmeister MdL, Klaus-Peter Willsch MdB, Vorstandsvorsitzender Dr. Ernst Gierlich, Birgit Aldenhoff
Klaus-Peter Willsch MdB, stellvertretender Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion würdigte in seinem Grußwort die Arbeit der Vertriebenenorganisationen und unterstrich er die bedeutende Rolle der Kulturstiftung bei der Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes im östlichen Europa.Von Seiten der Kulturstiftung war es für Dr. Ernst Gierlich, unseren Bundesvorsitzenden, und Birgit Aldenhoff, wissenschaftliche Referentin für Kunstgeschichte und Leiterin der Beratungsstelle für Heimatsammlungen, eine wertvolle Gelegenheit, im Austausch mit den Anwesenden über die Arbeit der Stiftung zu informieren. Die Kulturstiftung setzt sich auf vielfältige Weise für die Bewahrung des Kulturgutes und der Erinnerungskultur der Vertriebenen ein und unterstützt Heimatmuseen und Heimatsammlungen in ganz Deutschland. In den Gesprächen mit den Teilnehmenden und Vertretern anderer Organisationen wurde die Bedeutung der kulturellen Identität der Heimatvertriebenen und die Notwendigkeit ihrer musealen Dokumentation eindrucksvoll deutlich.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung sorgten die Egerländer Maderln für weitere musikalische Höhepunkte, bevor Albrecht Kauschat, Vorsteher der Egerländer Gmoi zu Limburg, das Schlusswort sprach. In Dankbarkeit verabschiedeten sich die Gäste mit dem Deutschlandlied und dem Gefühl der Verbundenheit und des Respekts für die Geschichte der Heimatvertriebenen.
Die Veranstaltung klang bei anregenden Gesprächen aus, begleitet vom Lied „Ein neuer Tag ist dann erst schön, wenn alle Menschen sich gut verstehn“. Diese Zeilen hallten im Ohr vieler nach und erinnerten an das Ziel der Versöhnung und des Zusammenhalts in der Gesellschaft.