Anlässlich der gemeinsamen 5. Internationalen Jubiläumsfachtagung von Vertriebenenorganisationen und deutschen Minderheiten feierte das Theaterstück „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten der gleichen Medaille“ im Berliner Pfefferbergtheater seine Premiere. Die Idee zum Theaterstück entstand auf der Initiative von Thomas Konhäuser, Geschäftsführer der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der FUEN und der Autorin Katharina Martin-Virolainen mit ihrer Jugendtheatergruppe „Meine Leute“.
Katharina Martin-Virolainen, der Geschäftsführer der Kulturstiftung Thomas Konhäuser und der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) in der FUEN Bernard Gaida
Die Autorin und Regisseurin des Theaterstücks, Katharina Martin-Virolainen, wurde für ihre Literatur- und Theatertätigkeit bereits mehrfach ausgezeichnet: u.a. für ihr Debütwerk „Im letzten Atemzug“ mit dem Förderpreis des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg (2020) und gemeinsam mit ihrer Theatergruppe „Meine Leute“ mit dem Hauptpreis der Landesregierung Hessen „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ (2021).
Die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik MdB gemeinsam mit den jungen Künstlern
Das Theaterstück zeichnet die Geschichte der Deutschen im Osten Europas nach: Von der Auswanderung bis zur Ansiedlung, von der Blütezeit bis zum Niedergang und den dunkelsten Stunden, geprägt durch Flucht, Vertreibung und Deportation. Nach Kriegsende waren die verbliebenen deutschen Minderheiten in Ost-, Mittel- und Südosteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion schlimmsten Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt, bis sie sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den kommunistischen Staaten in Osteuropa wieder frei entfalten konnten.
Das Theaterstück zeugt nicht nur vom Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen, sondern auch von ihrer grenzenlosen Hoffnung, ihrem unerschütterlichen Glauben und ihrer unvergleichlichen Fähigkeit, nach den schlimmsten Schicksalsschlägen wieder aufzustehen und neue Wurzeln schlagen zu können. Es veranschaulicht den Beitrag, den die Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen für die Versöhnung, die Sicherung des Friedens und ein geeintes Europa damals geleistet haben und heute noch leisten. Denn Kultur verbindet nicht nur Menschen, sondern sie hat eine verbindende Kraft über Staatsgrenzen hinaus.