Heute vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, endete mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa.
Der 8. Mai hat Deutschland und die Welt von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft befreit, und in den westlichen Besatzungszonen des besiegten Deutschlands wurden die Weichen für einen demokratischen und rechtstaatlichen Neuanfang gestellt. Im Gedenken an diese Befreiung darf aber nicht vergessen werden, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai nicht endeten, sondern erst begannen: Wir müssen uns auch an all diejenigen Millionen Deutschen erinnern, die aus ihrer angestammten Heimat jenseits von Oder und Neiße sowie aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa vertrieben wurden, an die, welche durch Flucht und Vertreibung ihr Leben verloren, die in die Sowjetunion deportiert oder als deutsche Minderheit zwar verbleiben konnten, jedoch fortan unterdrückt wurden.
Anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes rufen die Landesbeauftragten für Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler von Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen gemeinsam zurecht dazu auf, die Erinnerung hieran lebendig zu halten, „nicht um deutsche Schuld zu relativieren“, sondern damit „jetzige und künftige Generationen wissen, wohin Krieg, Hass und Gewalt führen, und damit sie begreifen, was Heimatverlust bedeutet. Denn aus der Geschichte lernen kann nur, wer die Geschichte kennt.“
Ganz in diesem Sinne ist es, dem Kulturparagraphen § 96 BVFG entsprechend, ein ganz besonderes Anliegen der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, das Bewusstsein des vielfältigen deutschen Kulturerbes im östlichen Europa bei den Deutschen, aber auch bei unseren Nachbarn in Europa und gemeinsam mit diesen, insbesondere auch bei der jungen Generation, zu befördern, eine Aufgabe, die es in den Folgejahren fortzuentwickeln gilt.