Biographie

Alexy, Jakob Eduard

Herkunft: Karpatengebiet
Beruf: Erzieher und Volkstumsforscher
* 14. Dezember 1916 in Unterschwaben/Oberzips
† 27. Juli 1987 in Kulmbach/Franken

Jakob Eduard Alexy stammte aus einer Zipser Bauernfamilie. Seine Vorfahren lebten in Leibitz und waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Unterschwaben am Roten Kloster (Dunajetz) zugezogen. Sein Vater war Kaufmann und lange Jahre Ortsrichter (Bürgermeister) in Unterschwaben. Seine Mutter, eine geborene Galschneider, kam aus Topportz. Der Name Alexy war in der Zips häufig vertreten. Der bekannteste Vertreter des Namens war Pfarrer Desider Alexy (1905-1963), der Mitbegründer des Hilfskomitees der evang-luth. Slowakeideutschen.

In Unterschwaben besuchte Alexy die dorfeigene Volksschule und vom 10. Lebensjahr an das Deutsche Evangelische Gymnasium A.B. in Kesmark, das er 1937 mit der Matura (Abitur) abschloss. Anschließend studierte er in Pressburg und wurde Lehrer. Seine ersten Lehrerstellen waren in Unter-Dersch­kowitz und in Topoltschan. Dann musste er 1942/45 Militär- und Kriegsdienst leisten, wurde verwundet und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach der Vertreibung landete er in Bayern und wurde ab 1947 Lehrer, später Rektor in Kulmbach, wo er 1980 in den Ruhestand trat.

Alexy widmete sich besonders der Volkstumsforschung und veröffentlichte von 1952 bis zu seinem Tode 1987 neben vielen Gedichten und Erzählungen aus dem heimatlichen Raum vor allem Aufsätze über karpatendeutsches Volkstum und Volksschauspiele. Das meiste konnte und kann man in den Bänden des Karpatenjahrbuches nachlesen. So veröffentlichte er im Kjb. 1960 die Geschichte der karpatendeutschen Volksschauspiele.

Im Bärenreiter-Verlag, Kassel erschienen 1958 das Karpatendeutsche Hirtenspiel und 1959 Das Bethlehemtragen; im Kjb. 1966 u.a. das Festspiel Heimat im Jahreslauf. Zusammen mit Alfred Karasek und Josef Lanz arbeitete er in der Kommission für ostdeutsche Volkskunde, die 1984 bis 1986 in drei Bänden Das deutsche Volksschauspiel in Böhmen, Mähren und der Slowakei herausbrachte (Hrsg. Ulrich Tolksdorf, Elwert-Verlag Marburg).

In seinen letzten Jahren arbeitete er an der Geschichte seines Heimatdorfes und sammelte Unterlagen. So schrieb er noch 1986 über 200 Jahre Unter- und Oberschwaben am Duna­jetz (Slowakei); die Schrift erschien als Sonderdruck des Karpatenjahrbuches. Nach seinem Tode landeten die Unterlagen beim Karpatendeutschen Kulturwerk in Karlsruhe. Später nahm sich Hans Kobialka dieser Materialien an, ergänzte sie durch eigene Studien und brachte 1998 die Ortschronik: Deutsche Siedler am Dunajetz über das Hilfskomitee heraus.

Viel zu früh mit 70 Jahren verstarb Jakob E. Alexy, der für seine Heimat viel geleistet hat, in Kulmbach, seiner neuen Heimat.

Bild: Archiv des Autors.

Hans Kobialka, 2017