Biographie

Alscher, Otto

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Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Schriftsteller
* 8. Januar 1880 in Perlasz an der Theiß/Banat
† 30. Dezember 1944 in Lager Tirgu Jiu/Rumänien

Als Sohn eines k. k. Rechnungsunteroffiziers geboren, besuchte Alscher 1904 in Wien eine graphische Anstalt; 1905-1911 lebte er mit seiner Familie im Gratzkatal bei Orschowa als Jäger und freier Schriftsteller; 1911 Übersiedlung nach Budapest, wo er bis 1914 Redakteur beim „Pester Lloyd“ bzw. Herausgeber des „Budapester Tageblatts“ war; 1914-1918 Soldat, redigierte er 1917-1918 die vom k. k. Pressedienst herausgegebenen „Belgrader Nachrichten“; gab 1919 in Budapest das „Deutsche Tagblatt“ heraus, übersiedelte aber bald nach Orschowka; wirkte 1919-1920 als Redakteur bei der Temeschburger „Deutschen Wacht“, bald darauf leitete er die „Lugoscher Zeitung“; 1924-1939 hielt er sich in seinem Häuschen bei Orschowa auf; übersiedelte 1939 nach Temeschwar, war als Kulturrat tätig; 1941-1942 war er beim Temeschburger „Banaler Tagblatt“ angestellt; zog sich 1942wieder in sein Orschowaer Waldhaus zurück; da dieses aber im gleichen Jahre versteigert wurde, wohnte er bis 1944 in seinem Elternhaus in Orschowa; Ende August 1944 von rumänischen Sicherheitskräften verhaftet und in Tirgu Jiu interniert, wo er einer Gehirnblutung erlag. Von dem Literarhistoriker Wilhelm Schneider wurde er als der beste Tierschilderer der Gegenwartsliteratur bezeichnet.

Werke (Auswahl): Ich bin ein Flüchtling, Roman, 1909; Mühselige und Beladene, Novellen, 1910; Gogan und das Tier, Roman, 1912; Zigeuner, Erzählungen, 1914; Wie wir leben und lebten, Erzählungen, 1915; Die Kluft, Rufe von Menschen und Tieren, 1917; Tier und Mensch, Geschichten, 1928; Zwei Mörder in der Wildnis, Roman, 1933; Die Bärin, besinnliche Tiergeschichten, 1943. Posthum erschienen: Zwischenspiel im Mondschein, Tiergeschichten, 1967; Die Straße der Menschen und andere Erzählungen, 1968; Gogan und das Tier, Roman, 19703 (Hrsg. der drei Bände: H. Stanescu); Belgrader Tagebuch, 1975 (Hrsg.: Franz Heinz).

Bibl.: (Hrsg.:) HeinzStanescu: Marksteine. Literaturschaffende des Banats. Timisoara 1974, S. 145-155.