Biographie

Scultetus, Andreas (Schulz o. Scholz)

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Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Dichter, Jesuit
* 1. Januar 1622 in Bunzlau/Schlesien
† 25. April 1647 in Troppau

Der Dichter Andreas Scultetus, ein Sohn des Schuhmachers Ambrosius Scholtz aus Bunzlau, wurde von Lessing entdeckt, der 1771 ein Bändchen seiner Gedichte herausgab. Schlesische Forscher ergründeten das Leben dieses Poeten, der bereits im frühen Jugendalter starb. Nach dem Besuch der Stadtschule in Liegnitz schloß er am Elisabethgymnasium in Breslau Freundschaft mit Johannes Scheffler, der dort sein Mitschüler war. Ab 1644 besuchte er die in Breslau gegründete Jesuitenschule und konvertierte dort zum Katholizismus. Er trat in den Jesuitenorden ein und lehrte ab 1646 als Professor am Kollegium in Troppau. Er begann schon früh, im Stil von Martin Opitz, Gelegenheitsgedichte zu schreiben. In seinen Karfreitags- und Ostergedichten zeigten sich tiefgehendes Gefühl, Leidenschaft und Inbrunst. Wurde sein Name auch bald vergessen, so stand doch der Barock bis ins 18. Jahrhundert hinein unter dem Einfluß seines Werkes.

(1972)