Biographie

Arndt, Walther

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Arzt, Zoologe
* 8. Januar 1891 in Landeshut/Schlesien
† 26. Juni 1944 in Berlin

Er studierte zunächst Naturwis­senschaften und bestand 1914 die medizinische Doktorprüfung. Als Kriegsfreiwilliger geriet er 1914 als Unter­arzt eines Feldlazaretts in russische Kriegsgefangenschaft und wurde nach zweieinhalb Jahren ausgetauscht. Als er mit der Rußland-Kriegsgefangenen-Fürsorgekommission des Kriegsministeriums erneut nach Rußland ging, wurde er ein zweites Mal gefangengenommen. 1919 gelang ihm die Rückkehr in die Heimat. Er promovierte 1920 zum Dr. phil. und ging nach Berlin ans Zoologische Museum, wo er als Assistent, hernach als Kustos und schließlich als Professor tätig war.

Er veröffentlichte zahlreiche wissen­schaftliche Arbeiten, wirkte in wissenschaftlichen Ver­einen mit und unterhielt rege Beziehungen auch zum Ausland. Bereits 1929 ernannte ihn die Peking Society of Natural History zu ihrem Korrespondierenden, 1932 die Bulgarische Naturforschende Gesellschaft zu ihrem Ehren­mitglied. Er gehörte seit 1938 der Internationalen Zoolo­gischen Nomenklatur-Kommission an, erhielt im gleichen Jahr eine Plakette, die ihm der König der Belgier verlieh, und wurde 1930 als Gelehrter, der sich unter völliger Zurückstellung der eigenen Person mit höchstem Idealis­mus der Wissenschaft verschrieben hatte, zum Ehrenmit­glied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft ernannt.

Am 11. Mai 1944 wurde Arndt zum Tode verurteilt, denn er hatte nach einem schweren Bombenangriff, der das Museum zerstörte, geäußert, nun sei es zu Ende mit dem Dritten Reich, es handele sich nur noch um die Bestrafung der Schuldigen. Ein Kollege und eine Jugendfreundin hat­ten diese Äußerung zur Anzeige gebracht. Er wurde am 26. Juni 1944 hingerichtet. Seine letzten Worte waren: „Meine Schwester, meine Heimat und meine Wissenschaft waren die Liebe und der Inhalt meines Lebens.“

Lit.: Eisentraut, Martin (1986): Vom Leben und Sterben des Zoologen Walther Arndt – ein Zeitdokument aus Deutschlands schwärzesten Tagen. Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin N.F. 26.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Arndt