Er war Mitbegründer der neuen Wiener medizinischen Schule. Nach dem Studium in Wien, wo Josef von Skoda und Carl von Rokitansky zu seinen Lehrern gehörten, und seinen Assistentenjahren in Prag und Wien wurde er 1854 Professor für Pathologie und Therapie in Würzburg. 1872 kam er als Nachfolger Johann von Oppolzers als Professor für innere Medizin nach Wien und vollendete das Werk Skodas, Rokitanskys und Oppolzers in klinischer Richtung.
Er galt als großer Diagnostiker. Seine Arbeiten waren für die Entwicklung der inneren Medizin von grundlegender Bedeutung, vor allem hinsichtlich Erkrankungen des Herzens, der Verdauungsorgane und der Nieren. Mit Ernst Fuchs gründete er 1887 die „Wiener Klinische Wochenschrift“. 1899 wurde ihm in den Arkaden der Wiener Universität ein Denkmal gesetzt. Im 22. Wiener Gemeindebezirk trägt eine Straße seinen Namen.
Bibl.: ÖBL, NDB, ADB, Enc. Judaica, Wiener klinische Wochenschrift 12/1899; L. Schönbauer: „Das medizinische Wissen“, 1947; M. Becker, Diss. 1937.