Biographie

Bernt, Alois

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Schriftsteller
* 9. April 1871 in Willomitz/Kaaden
† 5. April 1945 in Kaaden/Eger

Er studierte an der deutschen Universität in Prag und trat dann in den Schuldienst ein, wurde Gymnasiallehrer in Gablonz.

Er bemühte sich um die Erneuerung des mittel­hochdeutschen Schrifttums. Er gab „Heinrich von Freiberg“, „Der Ackermann aus Böhmen“ und Meister Eckharts „Buch der göttlichen Tröstungen“ heraus. Auch sammelte er Alt­deutsche Novellen: Ein bezaubernder „Kranz erquickender Novellen und Schwänke“ aus dem 13./14. Jahrhundert. Die Wiedergabe der einst in Versen verfaßten Dichtungen erfolgt hier in neuhochdeutscher Prosa, „jedoch mit getreuester Erhaltung des Gedankens und … auch des sprachlichen Gefüges“.

Daneben schrieb er ein „Handbuch der deutschen Literaturgeschichte“, eine Schrift über die Ent­stehung unserer Schriftsprache wie über den deutschen Huma­nismus und die deutsche Bildung. Mehrere seiner Schriften beziehen sich auf den engeren böhmischen Raum.

Bibl.: G. Eis in „Zeitschrift für deutsche Philologie“ 1948; Kürschners Gelehrtenkalender 1931.

Bild: Liebe, Lust und Leid. Altdeutsche Novellen übertragen von Alois Bernt, München 1939.