Biographie

Biesalski, Konrad

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Orthopäde
* 14. November 1868 in Osterode/Ostpr.
† 28. Januar 1930 in Berlin

Der Beamtensohn besuchte das Gymnasium in Rastenburg und studierte Medizin in Halle/Saale und Berlin, wo er zunächst Assistent am Urban-Krankenhaus und sodann an der Charité war. Er spezialisierte sich auf Orthopädie.

Am Beginn dieser Tätigkeit stand die von ihm veranlaßte Zählung der in Preußen vorhandenen Krüppelkinder im schulpflichtigen Alter. Es ergab sich eine Zahl von etwa 100 000 Betroffenen, die aber nur mit 3000 Behandlungsbetten rechnen konnten. Mit größtem Eifer begann er die Organisation einer ausreichenden Krüppelversorgung. Bis 1910 entstanden 80 Anstalten.

Biesalski rief den Verein für Krüppelfürsorge ins Leben und begründete die Zeitschrift für Krüppelfürsorge. Bei seinen Bestrebungen fand er in Frau Helene, der Gattin des Großindustriellen Oskar Pintsch, eine hochherzige Förderin. In Berlin-Dahlem entstand am Rande des Grunewalds das Oskar-Helene-Heim. Es entwickelte sich zu einer Zentralforschungsanstalt und Fortbildungsschule für Krüppel, die bald weltberühmt wurde.

Bibl.: Altpreußische Biographie, Bd. 1,1974. – Zur Biographie Biesalskis und zur Geschichte des von ihm gegründeten Oscar-Helene-Heims siehe Philipp Osten: Die Modellanstalt. Über den Aufbau einer „modernen Krüppelfürsorge“ 1905-1933. (PDF, 4.5 MB) Frankfurt 2004.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Biesalski