Biographie

Budberg-Bönninghausen, Andreas Freiherr von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: russischer Botschafter
* 8. Januar 1817 in Riga/Livland
† 28. Januar 1881 in St. Petersburg

Als Sohn des russischen Obersten Theodor Otto v. B. geboren, besuchte er die Ritter- und Domschule zu Reval und trat nach Studien an der St. Petersburger Universität im Jahre 1841 in den diplomatischen Dienst ein und wurde 1845 der russischen Gesandtschaft beim Bundestag in Frankfurt a. M. zugeteilt. Er war hier von 1848-1850 Geschäftsträger, auch für Hessen-Darmstadt und -Kassel. Er ging dann nach Berlin, wo er von 1850-1851 Geschäftsträger, von 1851-1856 und 1858-1862 Gesandter war, auch für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, und von 1852-1855 auch für Hannover. Im Jahre 1856 zum Geheimrat ernannt, ging er 1856 für zwei Jahre als Gesandter nach Wien und war von 1862-1868 russischer Botschafter in Paris. Es gelang ihm dort, während des polnischen Aufstandes, Napoleon III. von einer Einmischung zurückzuhalten. Als Gegner eines weiteren Wachstums Preußens und der Einigung Deutschlands trat Budberg für ein Bündnis mit Frankreich ein und machte im Jahre 1867 Napoleon III. Andeutungen in dieser Richtung, fand jedoch nicht die Zustimmung des Kanzlers. Im Jahre 1867 zum Wirklichen Geheimrat ernannt, wurde er 1868 wegen eines Duells verabschiedet. Er war später Mitglied des Reichrates und veröffentlichte 1872 die Korrespondenz Kaiserin Katharinas II. mit ihrem Botschafter in Stockholm, General Andreas von Budberg (1750-1812).

Von seinen Söhnen war Theodor v. B. (1851-1916) Gesandter in Stockholm (1905-1909) und Botschafter in Madrid (1909-1916), und Alexander v. B. (1853-1914) Oberdirigent der Bittschriftenkanzlei (1899-1913), Staatssekretär Seiner Majestät, und (1913) Oberjägermeister.

Bibl.: Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960. Köln/Wien 1970.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Fjodorowitsch_von_Budberg-B%C3%B6nninghausen