Nach Studium und Privatdozentur in Wien wirkte Alfons Dopsch von 1900 bis 1937 als Ordentlicher Professor der Wiener Universität; 1922 gründete er dort das Seminar für Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Mit seinem Kampf gegen spekulative Theorien und seinem Eintreten für strenge Urkunden- und vergleichende Kulturgeschichtsforschung wirkte er revolutionierend und bahnte der modernen Sozial-, Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte den Weg. Den Auftakt dazu gaben seine Hauptwerke Die Wirtschaftsentwicklung der Karolingerzeit (1912/13) und Wirtschaftliche und soziale Grundlagen der europäischen Kulturentwicklung von Cäsar bis auf Karl den Großen (1918/20), denen eine große Zahl von Untersuchungen und Polemiken bis zu dem Alterswerk Herrschaft und Bauer in der deutschen Kaiserzeit (1937) folgten.
Bibl.: Festschrift A. Dopsch, 1938; Otto Brunner in NDB, 4. Bd., 1959, S. 77; H. Zatschek in: Große Österreicher, 1957. – Hanna Vollrath, Alfons Dopsch, in: Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.): Deutsche Historiker. Band 7, Göttingen 1980, S. 39–54. – Thomas Buchner: Alfons Dopsch (1868–1953). Die „Mannigfaltigkeit der Verhältnisse“, in: Karel Hruza (Hrsg.): Österreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Porträts, Wien 2008, S. 155–190.
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