Biographie

Erben, Johannes Balthasar

Vorschaubild
Herkunft: Danzig
Beruf: Organist, Kapellmeister, Komponist
* 1. Januar 1626 in Danzig
† 3. Oktober 1686 in Danzig

Zu den bedeutendsten Vertretern nordostdeutscher Figuralmusik, insbesondere auf dem Gebiet der Choral- und Liedbearbeitungen sowie der Weiterentwicklung der Motette, gehört der 1626 in Danzig als Sohn des Verladeunternehmers David Erben geborene Johann Balthasar Erben. Schon früh beschäftigte er sich mit Musik, sodaß Johann Mattheson bereits 1740 in seiner „Ehrenpforte“ berichten konnte, daß Erben den nur um ein Jahr jüngeren späteren Schütz-Schüler und Dresdner Vizekapellmeister Christoph Bernhard in Danzig in der Musik unterrichtet habe. Auf einer fünf Jahre währenden Studienreise, die der Danziger Rat finanzierte, lernte Erben in Mittel- und Westdeutschland, Holland, Brabant, Flandern, England, Frankreich und Italien sowohl in den „Städten alß bcy Hoffen“ vorbildliche Lehrer kennen („meiner Profession wohlerfahrne Meister“). Auch erwähnt er in seinen Reiseberichten eine Begegnung mit dem Wiener Hof Organisten Johann Jacob Froberger. Von Rom aus eilte Erben 1657 nach Danzig und bewarb sich um die durch den Weggang von Kaspar Förster frei gewordene Kapellmeisterstelle, da er „allewege“ seine „reflexion auf diese weitberühmte Stadt gehabt“. Am 14. Februar 1658 wurde er in sein Amt eingeführt, das er bis zu seinem Tod 1686 innehatte.

Von seiner Amtszeit schreibt Erben 1683 in einer Bittschrift an den Rat der Stadt Danzig, daß er „ohne Ruhm zu melden, mehr als andere gearbeitet“ habe. Er verweist dabei auf seine „künstlichen Concerte und erbaulichen geistlichen Lieder“, „dergleichen schlag (= Art) von keinem elaboriret (= erarbeitet) worden“. Nur wenige seiner Kompositionen sind im Druck erschienen (vgl. Artikel „Erben“ in „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“, Bd. 16, Kassel 1979). Als Manuskripte, die es wert wären, ediert zu werden, sind von Erben in der Düben-Sammlung der Universitätsbibliothek Uppsala 14 lateinische und 5 deutsche Konzerte erhalten. 3 weitere deutsche Konzerte befinden sich in der Bokemeyer-Sammlung der Deutschen Staatsbibliothek in Ost-Berlin.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Balthasar_Erben

Franz Keßler