Im 18. Jahrhundert setzten sich zahlreiche deutsche und österreichische Künstler, Baumeister, Maler, Bildhauer zum Ziel, Ungarn wieder Kultur zu bringen, es wiederum an den Westen anzuschließen, weil es die Türken nach ihrer Vertreibung in einem desolaten Zustand hinterlassen hatten, unter ihnen der hervorragende Baumeister Jakob Fellner von Fellenthal, der am 25. Juli 1722 in Nikolsburg in Südmähren geboren wurde.
Mit 22 Jahren kam er nach Totis und trat in den Dienst der Grafen Esterhazy. Die Esterhazys waren die größten Grundbesitzer Ungarns und Mäzene in Kunst und Wissenschaft. Außer den von ihm in Totis erbauten Kulturdenkmälern, zu denen die „Große katholische Kirche“, das Esterhazy-Schloß, das Piaristenkloster und in Seestadt das Kapuzinerkloster gehört, errichtete er auch die Kamaldulenser Einsiedelei Meick im Schildgebirge.
Vor allem aber betätigte sich Jakob Fellner als Kirchenbauer. Die von ihm erbauten Kirchen in Transdanubien bzw. im Buchenwald (nördlich des Plattensees) und im Schildgebirge stehen unter Denkmalschutz. Zu seinen Hauptwerken zählen in Transdanubien die römisch-katholische Kirche in Papa (Poppa) im Buchenwald und das Bischofspalais in Weißbrunn. Seinen zweiten Lebensabschnitt verbrachte Jakob Fellner in Erlau, im heutigen Nordungarn, als Baumeister des Bischofs Graf Karl Esterhazy. In Erlau erbaute Fellner u. a. das Lyzeum, eine Pädagogische Hochschule mit Kapellen. Dieses Bauwerk nimmt in der ungarischen Kunstgeschichte eine hervorragende Stellung ein.
Für seine Verdienste erhielt Jakob Fellner 1773 den ungarischen Adelstitel „von Fellenthal“.
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